Schweizer Unternehmen sind für ausländische Investoren wegen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses teurer geworden. Die Zahl der Übernahmen von Schweizer KMU brach 2015 daher um mehr als 40 Prozent ein.
Am meisten Schweizer KMU wurden von US-Firmen sowie von deutschen und französischen Firmen erworben. Laut einer am Montag publizierten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte dürfte sich dieser Trend angesichts des Wertzuwachses des US-Dollars künftig noch verstärken.
Die Zahl der Fusionen und Übernahmen (M&A), an denen Schweizer KMU insgesamt beteiligt waren, ging um 19 Prozent auf 176 zurück. Zwar hat das Transaktionsvolumen insgesamt abgenommen, während es weltweit auf 4000 Milliarden Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2007 zugenommen hat. Doch immerhin waren bei 84 Prozent der Mehrheitstransaktionen in der Schweiz KMU-Betriebe involviert.
Industrieunternehmen zu teuer
Die Autoren haben festgestellt, dass die bedeutendsten grenzüberschreitenden Übernahmen von Schweizer KMU vor 2015 im Industriesektor statt fanden. Der starke Franken kehrte diesen Trend allerdings um. Ausländische Käufer bevorzugten nun im Dienstleistungs- und Technologiesektor tätige Schweizer KMU.
Umgekehrt fanden im vergangenen Jahr im Industriesektor die meisten Übernahmen durch Schweizer KMU im Ausland statt. Von den insgesamt 18 Übernahmen betrafen sechs Deutschland.
Auch die inländischen Übernahmen, also der Kauf eines Schweizer KMU durch ein anderes Schweizer KMU, verzeichnete im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang um 8 Prozent.
Die Studie geht davon aus, dass die gesteigerte Kaufkraft sowie die verbesserte Performance inländischer KMU 2016 zu einer Dynamisierung der M&A-Aktivitäten führen könnte. Aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit und des Wohlstandes sei die Schweiz nach wie vor ein attraktiver Standort für inländische und ausländische Investoren.