Das Einzelrennen der Frauen an den Biathlon-Weltmeisterschaften in Kontiolahti (Fi) endet mit einer grossen Überraschung. Die Russin Jekaterina Jurlowa gewinnt vor Gabriela Soukalova.
Die unbekannte 30-jährige Russin Jurlowa, zuvor im Weltcup an 61. Stelle klassiert, kam als einzige Athletin im Schiessen ohne Fehler durch. Sie wuchs mit der hohen Startnummer 93 auch in der Loipe über sich hinaus und gewann 23 Sekunden vor Gabriela Soukalova (Tsch) und der Lokalmatadorin Kaisa Mäkäräinen. Die Finnin freute sich über Bronze. Nach der Enttäuschung im Sprint und in der Verfolgung begann sie auch im Einzel schwach. Nach zwei Fehlschüssen schien sie geschlagen. Doch zum Schluss zündete Mäkäräinen den Turbo. Nach dem letzten Schiessen lag sie 38 Sekunden hinter Soukalova. Deren 37 machte Mäkäräinen auf den letzten 3 km noch wett, kam bis auf 1,2 Sekunden an die Tschechin heran und bezwang Dorothea Wierer (It) um jene 4 Zehntel, die letztlich über Bronze entschieden.
Als beste Schweizerin klassierte sich Elisa Gasparin mit drei Schiessfehlern und 3:26 Minuten Rückstand auf Rang 22. Im Einzel werden die Fehlschüsse nicht mit einer Strafrunde, die circa 25 Sekunden in Anspruch nimmt, sondern mit einer Strafminute gebüsst. Ihre Schwester Selina Gasparin hatte vor gut einem Jahr in dieser Disziplin Olympia-Silber gewonnen. Elisa Gasparin dürfte mit diesem Resultat auch die Qualifikation für den Massenstart geschafft haben. Aita Gasparin (5 Strafminuten) und Lena Häcki (8) mussten sich mit den Rängen 78 und 85 begnügen.