Bei Ausgrabungen auf dem Areal der Psychiatrischen Klinik Königsfelden in Windisch AG sind neben Gegenständen aus der Römerzeit auch Überreste älterer Klinikgebäude zum Vorschein gekommen. Damit kann die Baugeschichte der Klinik besser nachgezeichnet werden.
Wenn in Windisch, der ehemaligen römischen Legionsstadt Vindonissa, gegraben wird, dann werden vor allem Sachen aus der Römerzeit ans Tageslicht geholt. Bei archäologischen Arbeiten auf dem Areal der Psychiatrischen Klinik Königsfelden tauchten nun aber auch andere Zeitzeugnisse auf.
Gefunden wurden Überreste von alten Klinikgebäuden. Das heute noch bestehende Hauptgebäude der Klinik wurde zwischen 1868 und 1872 erbaut. Vorher hatten Räume des mittelalterlichen Klosters Königsfelden als «Kranken- und Irrenanstalt» gedient.
Im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte erfuhr die Klinik zahlreiche Umbauten. Viele davon sind nur auf alten Plänen dokumentiert. Die Ausgrabungen erlaubten es nun, die Überreste im Boden zu dokumentieren und die Baugeschichte der Klinik nachzuzeichnen, teilte die Aargauer Kantonsarchäologie am Montag mit.
Dazu kam bei den Grabungen in Königsfelden auch ein Teil der ehemaligen Spitzgräben, den die Römer um ihr Legionslager Vindonissa gezogen hatten, zum Vorschein. Diese der Lagermauer vorgelagerten Gräben waren acht Meter breit und zwei Meter tief.
Nach dem Abzug der Legion im Jahr 101 wurden die Gräben als Abfallhalden genutzt. Bei den Ausgrabungen kamen Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Geschirr aus Ton, Spielwürfel, Speisereste und Schlachtabfälle im Form von Tierknochen sowie rund 60 Münzen zum Vorschein.