In Basel ist das Risiko für Hochwasserschäden gering. Die neue Naturgefahrenkarte des Kantons zeigt nur für den Birsig ein Überschwemmungsrisiko: Bei einem 100-jährigen Regen-Hochwasser könnten der «Zolli» und die Innerstadt von der Heuwaage bis zur Schifflände unter Wasser stehen.
Schwachstellen des Birsig sind die Eindolungen beim Zoologischen Garten und ab der Heuwaage, wie das Tiefbauamt am Mittwoch mitteilte. Konkret sind die beiden Bach-Tunnel zu eng für ein aussergewohnliches Hochwasserereignis. Zudem könnten Schwemmholz und Geschiebe Verstopfungen verursachen.
Darum haben sich Tiefbauamt, Gebäudeversicherung und «Zolli» Massnahmen ausgedacht. Man arbeite an Vergrösserungen des Abflussvolumens des Birsigtunnels, aber auch an Objektschutz sowie mobilem Hochwasserschutz. Im Ereignisfall soll der Birsig nicht in den «Zolli» und auf die Innerstadt-Strassen austreten können.
Geplant sind überdies Rechen für Gehölz und Geschiebe, namentlich beim Dorenbachviadukt und bei der Munimattbrücke an der Heuwaage. Ersterer ist derzeit im Bau.
Rhein eher harmlos
In Riehen – wo noch nicht alle Abklärungen fertig sind – könnten Bettinger- Immen- und Aubach grösserflächige Schäden bringen. Das sei schon bei starken Regenfällen möglich, unter der Schwelle eines hundertjährigen Ereignisses. Rhein, Birs und Wiese hingegen bedeuten für den Kanton kaum eine Überschwemmungsgefahr, wie es weiter hiess.
Die Abklärung der Überschwemmungsrisiken im Stadtkanton war Teil des Bundesauftrages zur landesweiten Untersuchung aller so genannten «gravitativen Naturgefahren» – dazu zählen Lawinen, Hochwasser mit Überschwemmungen, Rutschungen, Murgänge und Steinschlag. Für den Stadtkanton sind nur Überschwemmungen von Bedeutung.
Die Hochwasserrisiken sind als Naturgefahrenkarte zum Stadtplan seit Dienstag online zugänglich. Diese Informationen sind vor allem für Immobilieneigentümer in betroffenen Arealen relevant; diese sind für den Schutz ihrer Objekte selber zuständig.
www.stadtplan.bs/geoviewer