Überwachung von Assange kostete schon mehr als 14 Millionen Franken

Die Rund-um-die-Uhr-Überwachung des Wikileaks-Gründers Julian Assange hat den britischen Steuerzahler nach Berechnungen seiner Organisation bereits mehr als zehn Millionen Pfund (über 14 Mio. Franken) gekostet.

Assange am Fenster der ecuadorianischen Botschaft (Archiv) (Bild: sda)

Die Rund-um-die-Uhr-Überwachung des Wikileaks-Gründers Julian Assange hat den britischen Steuerzahler nach Berechnungen seiner Organisation bereits mehr als zehn Millionen Pfund (über 14 Mio. Franken) gekostet.

Die sich laufend erhöhende Summe wird auf einer Website namens govwaste.co.uk dokumentiert, mit der Wikileaks die «Verschwendung durch die Regierung» kritisiert. Mit dem Geld hätten demnach über acht Millionen Gratismahlzeiten für Bedürftige, 39’000 Übernachtungen im Spital oder die Jahresgehälter von 459 Priamrschullehrern bezahlt werden können.

Im vergangenen Jahr hatte Scotland Yard erklärt, die Bewachung der ecuadorianischen Botschaft in London, in der Assange seit Juni 2012 wohnt, koste umgerechnet rund 11’500 Franken pro Tag. Darin enthalten seien die Polizistengehälter inklusive Überstunden, die Nutzung von Fahrzeugen, Büros sowie Computern.

Schweden hat die Auslieferung von Assange beantragt, um ihn zu zwei Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung zu verhören. Nachdem Assange bei der britischen Justiz alle Rechtsmittel gegen das Auslieferungsgesuch ausgeschöpft hatte, war er vor zwei Jahren in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen, wo ihm Ecuador «politisches Asyl» gewährte und er seither lebt.

Assange bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert und fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte. In den USA gibt es allerdings bisher weder eine Anklage gegen Assange, noch ein Auslieferungsgesuch.

Wikileaks hatte mit der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie der Publikation zehntausender US-Diplomatendepeschen den Zorn Washingtons auf sich gezogen.

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