UEFA-Mitglieder wollen stärkere FIFA-Reformen

Die UEFA-Mitgliederstaaten fordern vom Weltverband FIFA weitergehende Reformen als bisher geplant.

Sepp Blatter fordert härtere Strafen bei rassistischen Vorfällen. (Bild: Si)

Die UEFA-Mitgliederstaaten fordern vom Weltverband FIFA weitergehende Reformen als bisher geplant.

Eine Marathon-Präsidentschaft bei der FIFA soll es nach dem Willen der UEFA künftig nie mehr geben. Auf dem Treffen am Donnerstag in Nyon sprach sich die Mehrheit der 53 europäischen Nationalverbände für die Einführung einer auf zwölf Jahre begrenzten Amtszeit des FIFA-Präsidenten von 2015 an aus.

FIFA-Boss Sepp Blatter ist seit 1998 und damit bald 15 Jahre lang im Amt. Der 76-jährige Oberwalliser, der bis 2015 gewählt ist, will auf dem nächsten FIFA-Kongress im Mai auf Mauritius einige nach der Korruptionsaffäre im Vorjahr angeschobene Reformen verabschieden. Doch die gehen den Europäern noch nicht weit genug. So plädieren die UEFA-Mitglieder für ein Alterslimit für die Mitglieder der FIFA-Exekutive. Dieses soll bei 72 Jahren liegen. Personen, die von einem Sportgericht jemals wegen Korruption, Spielmanipulation, Dopings oder Gewalt gesperrt worden sind, soll die Wahl in die Exekutive generell verwehrt bleiben.

Beim heiklen Thema WM-Vergabe spricht sich die UEFA für eine Vorauswahl der Bewerber aus. Dem FIFA-Kongress sollen maximal drei Kandidaten zur Wahl unterbreitet werden.

Unterdessen setzt Blatter im Kampf gegen die Korruption im Weltfussball auf die Einführung von Ethikkommissionen in allen nationalen Fussballverbänden. In einem auf der FIFA-Homepage veröffentlichten Interview sprach sich Blatter für härtere Strafen bei rassistischen Vorfällen aus. «Ein Bussgeld zu verhängen reicht nicht aus. Ein Spiel ohne Zuschauer zu absolvieren ist eine der möglichen Sanktionen. Doch das Beste wäre das Abziehen von Punkten und der Zwangsabstieg einer Mannschaft, denn letztlich ist ein Club für seine Zuschauer verantwortlich», erklärte Blatter.

Nächster Artikel