Verteidigungsminister Ueli Maurer rechtfertigt die militärische Ausbildung von nordkoreanischen Offizieren in der Schweiz. Die Ausbildung sei sinnvoll, weil die Nordkoreaner «dort auf Südkoreaner treffen».
Die Ausbildung von Nordkoreanern sei sinnvoll, sagte Maurer am Freitagabend in der SRF-Sendung «10vor10». Das Aufeinandertreffen erweitere den Horizont und «verbessert das Verständnis in dieser Region».
Am Donnerstag hatte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitgeteilt, dass die acht Offiziere in Genf mit Unterstützung des Bundes in den Genuss einer Ausbildung kommen. Mehr als 150’000 Franken seien dazu seit 2011 bereitgestellt worden.
Die Kurse fanden am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik statt. Zwei der Offiziere studieren derzeit immer noch am Institut. Die Kosten der Stipendien für die Nordkoreaner werden zu einem Teil vom Bund übernommen.
Maurer: «Einbinden statt ausgrenzen»
Die Teilnehmer analysierten dort laut VBS aktuelle internationale Sicherheitsfragen – von Massenvernichtungswaffen über Terrorismus bis zu Menschenrechtsverletzungen. Auch die Ukraine-Krise oder die arabischen Revolutionen würden studiert, vor allem aus dem Blickwickel der Streitkräfte und einer möglichen Demokratisierung.
Mehrere Politiker, unter anderem der Zürcher SVP-Nationalrat Hans Fehr, kritisierten allerdings die Ausbildung in verschiedenen Medienberichten.
Maurer verteidigt die Kurse, obwohl er sie nicht für eine Schweizer Kernaufgabe hält: «Ich finde es eine der besseren Massnahmen, die wir machen. Gerade, wenn man Zweifel hat an Nordkorea, muss man die einbinden und nicht ausgrenzen.»
Die Schweiz sei als neutrales Land eine ideale Gastgeberin für solche Kurse, sagte Maurer. Die Teilnahme nordkoreanischer Offiziere fördere den Frieden.