Die Schweizer Luftwaffe wird weiterhin eine Kunstflug-Formation haben, aber nicht in Rot-Weiss. Das sagte Bundesrat Ueli Maurer in einem Interview. Die von der Patrouille Suisse heute geflogenen Tiger zu behalten, würde jährlich zusätzliche 30 Mio. Franken kosten.
Die Reaktionen auf das mögliche Aus für die Patrouille Suisse hätten ihn überrascht, sagte Verteidigungsminister Maurer im am Dienstag veröffentlichten Interview mit der „Südostschweiz“ und den Zeitungen der „Nordwestschweiz“. „Es ist ja schon seit Monaten klar, dass mit der Ausmusterung der Tiger F-5 die Patrouille Suisse in ihrer heutigen Form nicht mehr bestehen wird.“
Würden die Tiger F-5 behalten, hätte die Luftwaffe nach dem geplanten Kauf der schwedischen Gripen drei Flotten: die F/A-18, die Gripen und die Tiger. Dies würde laut Maurer „gegenüber heute 30 Millionen Franken zusätzlich kosten“.
„Das können wir uns nicht leisten“. Eine Kunstflug-Formation wird die Schweizer Luftwaffe laut Maurer aber weiterhin haben. „Wir haben die Flugzeuge und wir haben die Piloten, die entsprechend ausgebildet sind. Allerdings können wir die Flugzeuge nicht mehr mit dem Schweizer Kreuz bemalen.“
Weniger Flugzeuge
Das sei ein Mengenproblem, sagte Maurer. Zur Zeit habe die Luftwaffe 54 Tiger-Flugzeuge. Elf davon bildeten die Kunstflugstaffel. Künftig habe die Schweiz zusammengezählt nur noch 55 Gripen- und F/A-18-Kampfjets. „Davon können wir unmöglich zehn Stück bemalen lassen“.
Maurer hatte vergangene Woche in der nationalrätlichen Sicherheitskommission bekanntgegeben, dass die renommierte und im Volk beliebte Patrouille Suisse mit den rot-weissen Flugzeugen 2016 möglicherweise zum letzten Mal aufsteigen werde. Grund sei die geplante Ausmusterung der von der Staffel geflogenen F-5-Tiger.
Ob die Patrouille Suisse künftig mit dem Gripen oder mit dem F/A-18 fliegen wird, ist noch offen, wie Maurer im Interview sagte. Es gebe auch die Möglichkeit, die alten Tiger noch zwei oder maximal drei Jahre lang zu fliegen. „Doch dann ist definitiv Schluss.“