Magistrales Lob für die Schweizer Uhrenindustrie: Bundesrat Johann Schneider-Ammann bezeichnete am Donnerstag an der Eröffnung der 40. „Baselworld“ die trotz weltweiter wirtschaftlicher Probleme blühende Branche als „leuchtendes Beispiel“ für den Rest der Wirtschaft.
Für den Vorsteher des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements (EVD) ist die Uhrenindustrie zum Symbol für jene Werte geworden, welche die Schweiz ausmachen: Zuverlässigkeit, Genauigkeit, und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden – für erfolgreiche Innovation also.
Dass die Uhrenindustrie heute ein „wirkliches Schmuckstück der Schweizer Wirtschaft“ sei, habe sie Nicolas Hayek zu verdanken. Der 2010 verstorbenen Patron der „Swatch Group“ habe als wirklicher Unternehmer der Managerkultur vorgemacht, dass eine Wirtschaft auch dann blühen kann, wenn sie nicht auf kurzfristige Gewinne schielt, sagte Schneider-Ammann gemäss Redetext.
Hayek habe bewiesen, dass der Werkplatz Schweiz Zukunft hat und dass eine Massenproduktion im Land nicht nur möglich, sondern auch nötig sei, sagte Schneider-Ammann weiter. Hayek habe zwar auf der ganzen Welt Marketing- und Verkaufsstellen eingerichtet, aber nie Stellen abgebaut und in Billiglohnländer verlagert.
Hayek sei damit zum visionären Vorbild für eine ganze Industriellengeneration geworden, sagte der EVD-Vorsteher, der vor seiner Wahl in den Bundesrat selbst dem Verwaltungsrat der Swatch Group angehört hatte. Nach seiner Überzeugung muss die Auslagerung von Arbeitsplätzen, die heute wegen des starken Frankens in vielen Unternehmen zur Diskussion steht, nicht unbedingt sein.
Schweizer Uhrenindustrie optimistisch
An der „Baselworld“ präsentieren bis zum 15. März insgesamt 1800 Aussteller aus 41 Ländern ihre Produkte und Kollektionen. Die Schweizer Uhrenindustrie ist mit 456 Marken vertreten und strotzt trotz Krisenstimmung vor Optimismus.
Erwartet werden rund 100’000 Besucher und 3000 Medienleute aus aller Welt. Die „Baselworld“ gilt als weltweite Leitmesse der ganzen Uhren- und Schmuckindustrie.