UKBB mit just schwarzen Zahlen und düsteren Aussichten

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) schliesst das Geschäftsjahr 2016 mit einem knapp positiven Ergebnis ab. Erneut wurden mehr Kinder ambulant behandelt; zudem gab es deutlich mehr Notfälle. Die geplante Anpassung des Ärztetarifs könnte das Spital in arge Schieflage bringen.

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) schliesst das Geschäftsjahr 2016 mit einem knapp positiven Ergebnis ab. Erneut wurden mehr Kinder ambulant behandelt; zudem gab es deutlich mehr Notfälle. Die geplante Anpassung des Ärztetarifs könnte das Spital in arge Schieflage bringen.

Die Zahl der ambulanten Patienten stieg im letzten Jahr um 5,2 Prozent auf 98‘635. Allein der Notfalldienst hat 35‘979 kleine Patienten behandelt – das sind rund 2000 mehr als im Vorjahr, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht zu entnehmen ist.

Die stationären Aufenthalte nahmen wie bereits in den vergangenen Jahren leicht ab. Im Spitalbett betreut wurden 6329 Kinder (6386 im Vorjahr). Zwei Drittel aller stationären Patienten traten über den Notfall ins Spital ein.

Nachzahlungen mit positiver Wirkung

Das Unternehmensergebnis fiel gerade noch positiv aus (20’000 Franken). Dazu haben Nachzahlungen der Invalidenversicherung beigetragen, nachdem man sich in Tarifstreitigkeiten geeinigt hatte. Ohne dieses Geld hätte ein Defizit von 800‘000 Franken resultiert. Vor Zinsen und Abschreibungen sank das Betriebsergebnis (EBITDA) von 13,1 Millionen auf 9,3 Millionen Franken.

Der Gesamtertrag wurde gegenüber dem Vorjahr von 142,2 Millionen auf 143,9 Millionen Fr. leicht gesteigert. Diese Zunahme erfolgte laut Bericht in erster Linie wegen Mehrleistungen und Mehrerträgen im ambulanten und stationären Bereich.

Düster sieht allerdings die Zukunft aus: Sollte die von Bundesrat Alain Berset vorgesehene Anpassung der Struktur des Ärztetarifs wie angekündigt umgesetzt werden, würde das UKBB in der ambulanten Medizin ab 2018 ein jährliches Defizit von 15 Millionen Franken einfahren, heisst es in der Mitteilung.

Unrealistische Bundesvorgaben

Hauptgründe für diese Ertragsausfälle seien Vergütungssenkungen bei den Spezialärzten sowie die Limitierung der maximalen Grundkonsultationsdauer auf 20 Minuten. Diese Zeit sei für eine spezialärztliche Untersuchung im Kinderspital nicht realistisch, heisst es weiter.

Das UKBB fordert deshalb, dass in der ambulanten und stationären Behandlung Vergütungsmodelle eingeführt werden, welche die Kostenrealität der Kindermedizin korrekt abbilden.

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