Die Ukraine befindet sich laut Präsident Petro Poroschenko in einem echten Krieg mit Russland. «Das ist nicht ein Kampf gegen von Russland unterstützte Separatisten, das ist ein echter Krieg mit Russland», erklärte er.
Die Tatsache, dass die ukrainischen Streitkräfte «reguläre russische Soldaten» gefangen hätten, sei dafür ein starker Beweis, sagte Poroschenko in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC.
Kiew hatte Medienvertretern am Dienstag zwei mutmassliche gefangene russische Soldaten vorgeführt. Die Männer wurden nach Angaben der ukrainischen Regierung bei Kämpfen in der Separatistenhochburg Lugansk im Osten des Landes gefangen genommen.
In einer aufgezeichneten Befragung gaben sie an, sie gehörten zu einer 200 Mann starken russischen Aufklärungseinheit, die vor fast zwei Monaten in das Kampfgebiet gekommen sei. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Gefangenen seien ehemalige russische Soldaten.
Seit Montag wurden bei Gefechten in der Ostukraine acht ukrainische Soldaten getötet. Kiew macht das Eindringen weiterer russischer Truppen in das Gebiet für das Aufflammen der Gewalt verantwortlich. «Ich glaube, sie bereiten eine Offensive vor», sagte Poroschenko der BBC. «Wir sollten darauf vorbereitet sein und ihnen keine Chance zu einer Provokation geben.»
Bei den Kämpfen in der Ostukraine wurden seit Beginn des Konflikts vor 13 Monaten nach UNO-Angaben 6250 Menschen getötet. Die Konfliktparteien hatten sich im Februar auf einen von Deutschland und Frankreich vermittelten Waffenstillstand geeinigt, der seitdem jedoch mehrfach gebrochen wurde.