Ukraine peilt erste Firmenprivatisierungen im Herbst an

Die ukrainische Regierung wird nach den Worten von Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius voraussichtlich zum Jahresende die ersten Staatsunternehmen verkaufen. Die grösste der 350 Firmen sei der Düngemittelhersteller Odessa Port Plant.

Könnte für einen symbolischen Preis veräussert werden: Defizitäre Kohlemine in der Ukraine (Archiv) (Bild: sda)

Die ukrainische Regierung wird nach den Worten von Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius voraussichtlich zum Jahresende die ersten Staatsunternehmen verkaufen. Die grösste der 350 Firmen sei der Düngemittelhersteller Odessa Port Plant.

Das Unternehmen könnte 500 Millionen Dollar wert sein, sagte der Politiker am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch das Energieunternehmen Centrenergo könnte mehrere Hundert Millionen Dollar einbringen. Die Nachfrage nach den Unternehmen komme aus dem In- und Ausland, sagte Abromavicius. So habe Électricité de France Interesse an Centrenergo bekundet.

Wegen Misswirtschaft und den Kämpfen mit prorussischen Rebellen im Osten des Landes ist die Ukraine einer Staatspleite nahe. Für ein Rettungspaket, das unter anderem vom Internationalen Währungsfonds geschnürt worden ist, muss die Regierung in den kommenden vier Jahren 15 Milliarden Dollar mit Hilfe einer Umschuldung einsparen. Bisher ist in den Verhandlungen mit grossen ausländischen Privatgläubigern aber keine Einigung in Sicht.

Abromavicius sagte, bei den Privatisierungen stehe sein Land vor sehr schweren Entscheidungen. Viele Unternehmen wie Kohlegruben schrieben Verluste und hätten einen negativen Eigenkapitalwert. Es werde Debatten darüber geben, ob man diese Firmen für den symbolischen Preis von einer Hrywnja (etwa 0,04 Franken) abstossen solle.

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