Mit einem kurzen Warnstreik und Autohupen haben Zehntausende Bürger in der Ostukraine ein Ende der Gewalt in der Region gefordert. Sie folgten einem Aufruf des reichsten Ukrainers Rinat Achmetow zum friedlichen Widerstand gegen die prorussischen Separatisten.
Der Bürgermeister der östlichen Millionenstadt Donezk, Alexander Lukjantschenko, hatte ebenfalls ein Zeichen gegen die Aktivisten gefordert. Rücktrittsforderungen der Separatisten wies er vehement zurück.
Beobachter werteten die Reaktionen des Politikers und der Bürger vom Dienstag als wichtige Geste in dem Konflikt. Bei dem Warnstreik hatten Beschäftigte in Betrieben kurz die Arbeit niedergelegt.
Achmetow hatte in einer aufsehenerregenden Videobotschaft, der in der Nacht auf Dienstag veröffentlicht wurde, gesagt: «In den Städten herrschen Banditen und Marodeure. Die Menschen sind es leid, in Angst zu leben.»
Er sprach von einem Kampf der Separatisten gegen die Einwohner der Region. «Das ist ein Völkermord am Donbass», sagte der Unternehmer weiter.
Zuvor war aus Sicherheitsgründen ein «Friedensmarsch» für eine Einheit des Landes in der Grossstadt Mariupol abgesagt worden. Die Aktion sei verschoben worden, sagte Achmetow. «Denn wenn wir aufhören, wird der Donbass weiter im Blut versinken.»
Die moskautreuen Aktivisten kommentierten den Aufruf mit Schärfe. «Achmetow hat seine Wahl getroffen, leider richtet sie sich gegen die Bevölkerung im Donbass», sagte Separatistenführer Denis Puschilin. Der Oligarch habe sich «für den Terror» gegen das Volk entschieden.
Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in der Ukraine an diesem Sonntag setzte die Führung in Kiew ihre «Anti-Terror-Operation» im Osten des Landes fort. Bei einem Schusswechsel nahe der Separatisten-Hochburg Slawjansk seien mindestens vier Soldaten leicht verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit.