Nach internationalem Druck hat der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch einer unabhängigen ärztlichen Untersuchung der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko zugestimmt.
Er habe nach Gesprächen mit dem Gesundheits- und dem Innenminister angewiesen, Timoschenko die nötige Hilfe ausserhalb des Gefängnisses zukommen zu lassen. Das sagte Janukowitsch am Dienstag in Kiew bei einem Treffen mit der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite.
Bald ins Spital
Zuvor hatten Anwälte, aber auch ausländische Politiker einen zunehmend schlechten Gesundheitszustand der Oppositionspolitikerin beklagt. Noch am Dienstag oder am Mittwoch sollte die 50-Jährige in ein Kiewer Spital gebracht werden. Janukowitsch begründete sein Einlenken damit, dass das Gesundheitssystem im Strafvollzug nicht den Anforderungen genüge.
Zuvor hatten auch offizielle Stellen bestätigt, dass Timoschenko nicht mehr ohne Hilfe von ihrem Gefängnisbett aufstehen könne. Eine Verwandte der Politikerin hatte erklärt, dass Timoschenko seit einem Autounfall 2009 ein Rückleiden habe.
Timoschenko war unlängst wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte Janukowitsch einen politischen Schauprozess gegen die Opposition in der Ukraine vorgeworfen.