Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich hat gemäss einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus» erstmals Blutdoping beim spanischen Arzt Eufemiano Fuentes zugegeben.
«Ja, ich habe Fuentes-Behandlungen in Anspruch genommen», sagte der 39-Jährige in einem «Focus»-Interview. Er habe aber keine anderen Dopingmittel verwendet als sein eigenes Blut, stellte der Tour-de-France-Sieger von 1997 klar. Bisher hatte Ullrich mit verklausulierten Aussagen seine Verwicklung in die Doping-Ära des Radsports zugegeben, aber kein umfassendes Geständnis abgelegt.
Er wollte Chancengleichhheit
Betrugsvorwürfe wies er aber weiter zurück. «Fast jeder hat damals leistungssteigernde Substanzen genommen. Ich habe nichts genommen, was die anderen nicht auch genommen haben», sagte Ullrich dem Magazin. «Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.»
Ullrich war im vergangenen Jahr vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Dopingarzt Fuentes zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden, die rückwirkend vom 22. August 2011 an ausgesprochen wurde.