Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten, müssen an der Umfahrung Liestal der A22 noch in diesem Jahr Notmassnahmen durchgeführt werden; später folgen Überbrückungsmassnahmen. Die Baselbieter Regierung beantragt dem Landrat dafür insgesamt 6,2 Millionen Franken.
Mit der Umsetzung der Massnahmen soll das Ergolzviadukt als Kernstück der Umfahrung Liestal weiterhin befahren werden können, heisst es in einer Mitteilung von Mittwoch. Erneuert werden müssen Bauteile, die einen Schaden aufweisen.
Konkret will das Tiefbauamt im Rahmen der Notmassnahmen ab Herbst vier Träger des Viadukts bei Ein- und Ausfahrten verstärken und Fugen abdichten, damit der Beton nicht mehr befeuchtet wird. Bei den nachfolgenden Überbrückungsmassnahmen werden weitere 18 Träger saniert.
Leitplanken an Strassenrändern
Auf einer Strecke von 650 Metern werden zudem beidseitig Leitplanken angebracht. Diese sollen verhindern, dass das Viadukt zu nahe an den Rändern befahren wird. Insbesondere bei der Durchfahrt von schweren Lastwagen könnten Träger einknicken.
Mit einem anschliessenden Monitoring sei es möglich, die Betriebssicherheit mit einem «akzeptablen Risiko» zu gewährleisten, heisst es weiter. Eine Erneuerung der Umfahrung Liestal ist in zehn bis 15 Jahren vorgesehen.
Aufgrund der Verschmälerung der Fahrbahn steige jedoch das Risiko für Unfälle, heisst es in der Landratsvorlage weiter. Zudem werde im Ereignisfall die Zufahrt für Notfahrzeuge erschwert. Auch der Unterhalt und der Winterdienst werden schwieriger.
Die derzeit günstigste Lösung wäre laut Tiefbauamt ein Fahrverbot für Lastwagen auf der Umfahrungsstrasse. Da das Verkehrssystem durch Liestal jedoch bereits stark ausgelastet sei, wäre mit erheblichen zusätzlichen Staus durch Liestal zu rechnen. Heute verkehren durchschnittlich 1000 Lastwagen pro Tag auf der Umfahrungsstrasse.
Das Ergolzviadukt wurde zwischen 1968 und 1970 nach den damals gültigen Normen erstellt. Während dem über 45-jährigen Betrieb wurden keine Sanierungsmassnahmen durchgeführt. Bei der letztjährigen Überprüfung mit den aktuell gültigen Normen wurden nun erhebliche statische Defizite festgestellt.