Umfrage: Aargauer Unternehmen erwarten 2016 eine Stabilisierung

Die Aargauer Unternehmen schätzen ihre Aussichten für das laufende Jahr schwach positiv ein. Die Mehrheit der Industrie- und Handelsunternehmen erwartet keine sinkenden Umsätze mehr, jedoch auch keinen Aufschwung. Das ergab eine Umfrage der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK).

Die Aargauer Unternehmen schätzen ihre Aussichten für das laufende Jahr schwach positiv ein. Die Mehrheit der Industrie- und Handelsunternehmen erwartet keine sinkenden Umsätze mehr, jedoch auch keinen Aufschwung. Das ergab eine Umfrage der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK).

Die Unternehmen erwarteten, dass man die Talsohle bereits in Lauf dieses Jahres durchschreiten werde, teilte die AIHK am Mittwoch vor den Medien in Aarau mit. Die Mehrheit der Branchen rechne jedoch nicht mit steigenden Umsätzen.

Die Aufwertung des Frankens durch das Ende des Mindestkurses von 1,20 Franken zum Euro bleibe die grosse Herausforderung. Sie treffe den Kanton Aargau aufgrund seines exportorientierten, vom Wechselkurs abhängigen Branchenportfolios besonders stark, hält die AIHK fest.

So seien die Gewinnmargen der Unternehmen gesunken. Gleichzeitig verringere sich die Bereitschaft, zu investieren. 85 Prozent der Industrieunternehmen und fast jede zweite Firma im Dienstleistungssektor hätten 2015 bereits Massnahmen getroffen.

Abbau von Arbeitsplätzen wahrscheinlich

An der im Januar durchgeführten Umfrage der AIHK nahmen 675 Unternehmen mit mehr als 61’000 Beschäftigten teil. Die AIHK zählt rund 1600 Mitgliedunternehmen. Es sind vor allem kleine und mittlere Betriebe (KMU).

Insgesamt 7 Prozent der Aargauer Betriebe und jede zehnte Industriefirma reagierten 2015 mit einer teilweisen Verlagerung der Geschäftstätigkeit ins Ausland. Die an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen in der Aargauer Maschinen-, Elektro- und Metallbranche (MEM) bauten vier Prozent der Beschäftigten ab.

Angespannter Arbeitsmarkt

Die Frankenstärke habe die Binnenwirtschaft wie erwartet deutlich weniger stark getroffen als die Exportwirtschaft. Gemäss Umfrage werde die Zahl der Beschäftigten insgesamt um 0,3 Prozent sinken; nach Teilen betrachtet werde in der Industrie ein Rückgang um 0,9 Prozent erwartet.

Das führe im Aargau im Vergleich zur gesamten Schweiz zu einer überdurchschnittlich angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt, hält die AIHK fest. Die Kammer geht nicht von Deindustriealisierung in der Schweiz aus. Der beschleunigte Strukturwandel führe jedoch zu teilweise schmerzlichen Anpassungen.

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