Nach einer Reihe von Kontroversen sinken die Umfragewerte von US-Präsident Barack Obama. Laut einer am Montag veröffentlichten Erhebung des TV-Senders CNN fiel die Zustimmung zu Obama in der US-Bevölkerung im Mai um acht Prozentpunkte auf 45 Prozent.
Dies sei der niedrigste Wert für den Präsidenten seit anderthalb Jahren, hiess es. Die Zahl der Menschen, die mit Obamas Arbeit unzufrieden sind, stieg um neun Prozentpunkte auf 54 Prozent.
Besonders stark verlor Obama bei den unter 30-Jährigen: Hier sank die Zustimmung um 17 Prozentpunkte. Auch Wähler aus dem unabhängigen Lager wenden sich offenbar in Scharen vom Präsidenten ab. Die Zustimmungswerte fielen hier von 47 auf 37 Prozent.
Zum ersten Mal in Obamas Amtszeit hielt in der Umfrage die Hälfte der US-Bevölkerung den Präsidenten für nicht vertrauenswürdig. Sechs von zehn Befragten gaben an, der Staat sei zu gross und zu mächtig und gefährde Bürgerrechte und Freiheiten der US-Bürger.
In der Defensive
Obama ist in den vergangenen Wochen an mehreren Fronten in die Defensive geraten. Die systematische Überwachung von Internetnutzern durch den Geheimdienst NSA und die Ausspähung von Journalisten der Nachrichtenagentur AP durch das Justizministerium nagten am Image seiner Regierung.
Ausserdem musste er wegen der gezielten Überprüfung von konservativen Lobbygruppen durch die Steuerbehörde IRS Kritik einstecken. Die Republikaner nutzten die Affären, um den Weissen Haus einen massiven Missbrauch seiner Machtbefugnisse vorzuwerfen.
Schliesslich hielt das konservative Lager die Diskussion um den Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi am Kochen, bei dem im September 2012 vier US-Bürger getötet wurden. Die Republikaner werfen dem Präsidenten vor, die terroristischen Hintergründe der Attacke zunächst verschleiert zu haben.