Der Urner Industriezulieferer Dätwyler hat 2015 wie angekündigt eine Umsatzeinbusse verbucht. Der ungeprüfte Nettoumsatz verringerte sich um 3,9 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken. Laut Dätwyler frass der starke Franken fast 100 Millionen Franken weg.
Zu konstanten Wechselkursen hätte das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr 4,0 Prozent betragen, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht. Dazu trugen insbesondere auch Übernahmen bei. Aus eigener Kraft wuchs Dätwyler organisch um 1,8 Prozent.
Dieses organische Wachstum stammt aus dem grösseren Geschäftsbereich Sealing Solutions. Die Umsätze mit den diversen Arten von Dichtungen legten um 2,9 Prozent auf 705,9 Millionen Franken zu. Besonders in der Gesundheitsindustrie und in der europäischen und amerikanischen Automobilbranche waren die Dichtungen wieder stärker gefragt. In Asien hingegen schwächte sich das Wachstum deutlich ab.
Harzig lief das Geschäft in der zweiten Sparte Technical Components, die Komponenten und Zubehör für Elektronik, ICT und Automation vertreibt. Der Umsatz schrumpfte um 12,8 Prozent auf 459,3 Millionen Franken. Dätwyler führt dies auf eine unbefriedigende Lieferbereitschaft bei der Tochter Distrelec, ein anspruchsvolles Marktumfeld in der Elektronikdistribution zurück sowie den starken Franken zurück.
Für die Zukunft sieht das Management den Elektronikvertrieb aber wieder auf Kurs. Die Produktverfügbarkeit bei Distrelec sei verbessert, die Lieferfristen verkürzt und die Zufriedenheitsrate der Kunden erhöht worden. Diese habe im letzten Quartal zu einer Zunahme der aktiven Kunden sowie einer positiven Umsatzentwicklung geführt.
Die Gewinnzahlen publiziert der Konzern am 4. März. Die Marge des Betriebsgewinns (EBIT) soll im selbstgesetzten Zielband von 10 bis 13 Prozent liegen, wie Dätwyler-Chef Paul Hälg in der Mitteilung ankündigte. Der Reingewinn soll aufgrund von bedeutenden Währungsverlusten und höherer Steuerquote unter dem Vorjahr liegen.