Trotz heftiger Kritik werden in Deutschland im Frühjahr die ersten gut 25 Meter langen Riesenlastwagen über die Strassen rollen. Fünf Jahre lang will die Regierung in einem Feldversuch testen, ob sich deren Einsatz lohnt.
Das Kabinett habe eine entsprechende Ausnahmeverordnung gebilligt, die am 1. Januar in Kraft trete, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums am Mittwoch. Im Frühjahr dürften die ersten der insgesamt 400 Lastwagen dann tatsächlich unterwegs sein.
Bundestag und Bundesrat müssen dem Versuch zwar nicht zustimmen – aber mehrere Bundesländer sperren sich gegen den Test. Unter ihnen ist Nordrhein-Westfalen mit seinem dichten Autobahnnetz.
Nur sieben Länder haben ihre Zustimmung gegeben: Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern. Sachsen-Anhalt toleriert den Test zwar, gibt aber deutlich weniger Strecken frei. Dort, wo die Länder nicht zustimmen, sollen auch keine Riesenlastwagen auf den Autobahnen fahren. So stehe es in der Ausnahmeverordnung, sagte die Ministeriumssprecherin.
Zwar sei der Bund berechtigt, auch auf diesen Autobahnen die Superlaster zu erlauben – man setzte aber auf Kooperation. Allerdings liefen bereits regional begrenzte Tests.
Weniger CO2-Ausstoss dank längeren Lastwagen
Die Lastwagen dürfen trotz ihrer Grösse das heute vorgeschriebene Höchstgewicht von 44 Tonnen nicht überschreiten. „Es wird keine 60-Tonner, keine „Gigaliner“ oder „Monstertrucks“ geben“, erklärte Verkehrsminister Peter Ramsauer.
Dennoch sollen sie im Verhältnis rund 20 Prozent weniger Sprit verbrauchen und weniger CO2 ausstossen. „Wo heute drei Lkw pro Tag unterwegs sind, sind es im Feldversuch nur zwei Lang-Lkw.“