Umstrittener Nkurunziza gewinnt Präsidentschaftswahl in Burundi

Der umstrittene burundische Staatschef Pierre Nkurunziza hat die Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land mit riesigem Vorsprung für sich entschieden.

Wahllokal in Burundi. (Bild: sda)

Der umstrittene burundische Staatschef Pierre Nkurunziza hat die Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land mit riesigem Vorsprung für sich entschieden.

Damit wird der 51-Jährige, der bereits seit 2005 an der Macht ist, weitere fünf Jahre im Amt bleiben – obwohl die Verfassung nur zwei Amtszeiten vorsieht. Aus Protest gegen Nkurunziza hatte die Opposition die Abstimmung boykottiert.

Seit Ende April war es immer wieder zu blutigen Protesten wütender Regierungsgegner gekommen, die verhindern wollten, dass sich Nkurunziza um eine dritte Amtszeit bewirbt.

Nach Angaben der Wahlkommission (CENI) erhielt Nkurunziza bei der Wahl am Dienstag über 69 Prozent der Stimmen. Oppositionsführer Agathon Rwasa habe 18,9 Prozent bekommen, teilte der CENI-Vorsitzende Pierre Claver Ndayicariye am Freitag mit.

Rwasa hatte die Abstimmung in letzter Minute boykottiert, stand aber noch auf den Listen. «Wir werden es Nkurunziza nicht erlauben, sich den Burundiern aufzudrängen», sagte er. «Wir haben nur deshalb Stimmen bekommen, weil die Regierung zeigen wollte, dass sie nicht allein im Rennen war», erklärte ein anderer Oppositionspolitiker.

Die Wahlbeobachter-Mission der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) teilte mit, «die Prinzipien und Voraussetzungen, um freie, transparente und glaubhafte Wahlen abzuhalten», seien nicht gegeben gewesen. Die EAC hatte lange ohne Erfolg versucht, in dem Konflikt zu vermitteln.

Die Wahlbeteiligung lag CENI-Angaben zufolge bei über 73 Prozent. In Teilen der Hauptstadt Bujumbura waren die Wahllokale aber aus Angst vor Ausschreitungen leer geblieben. Neben Nkurunziza waren nur drei andere Kandidaten offiziell im Rennen. Sie sind aber alle mit der Regierungspartei CNDD-FDD alliiert und erhielten kaum Stimmen.

Die Abstimmung war wegen der Unruhen mehrmals verschoben worden. Über 80 Menschen sind bereits gestorben, fast 180’000 sind in die Nachbarländer geflohen. In dem armen Land war erst vor zwölf Jahren ein Bürgerkrieg beendet worden, der 300’000 Menschenleben gefordert hatte.

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