Pro Natura, der WWF und der Schweizerische Fischerei-Verband fordern vom Bund mehr Effort zur Rettung des Doubs, der einstigen Naturperle im Jura. Für die Organisationen ist der Aktionsplan zwar ein wichtiger Fortschritt, dieser komme aber spät.
Die Schweiz sei auf dem besten Weg, alle Fristen zur Rettung des Doubs zu verpassen, kritisieren die Organisationen in einer Mitteilung vom Dienstag. Seit Jahrzehnten sei bekannt, dass der französisch-schweizerische Grenzfluss am Absterben sei.
Mit einem nationalen Aktionsplan wollen die Behörden dafür sorgen, dass die bedrohte Fischart Apron im Doubs überlebt. Staumauern und Wehre für die Stromproduktion, Freizeitsportler sowie Substanzen aus Gewerbe und Landwirtschaft machen den Fischen das Leben schwer.
Für die Umweltorganisationen geht die Rettung des Doubs aber zu langsam voran. Beschleunigten die Behörden und die Wasserkraftbetreiber ihre Aktion nicht, werde sich der Zustand des «einzigartigen» Ökosystems weiter verschlechtern, heisst es weiter. Kritik üben die Verbände auch am Kanton Jura, der eine intensivere Wasserkraftnutzung im Schutzgebiet des Doubs plant.
An der Umsetzung des Aktionsplans und der Finanzierung beteiligen sich Bund, Kantone, Gemeinden und Privatpersonen. Jedes Jahr ist eine Berichterstattung und Aktualisierung des Planes vorgesehen, und 2020 wird ihn das Bundesamt für Umwelt (BAFU) gesamthaft evaluieren.
Eingesetzt wurde auch eine Begleitgruppe mit Vertretern der betroffenen Kantone, Nichtregierungsorganisationen sowie der Bundesämter für Umwelt sowie für Energie (BFE). Die Gruppe kann Vorschläge an die zuständigen Behörden in der Schweiz richten.