Die brasilianischen Sozialisten haben die Umweltpolitikerin Marina Silva nach dem Unfalltod ihres Präsidentschaftsbewerbers Eduardo Campos als neue Kandidatin nominiert. Die Parteiführung habe sich einstimmig für die 56-jährige frühere Umweltministerin ausgesprochen.
«Wir hatten das riesige Glück, sie als Ersatz zu haben», teilte Parteichef Roberto Amaral am Mittwoch mit. Silva hatte sich an der Seite von Campos um das Amt der Vizepräsidentin beworben. Um dieses Amt sich den Angaben zufolge nun der Abgeordnete Beto Albuquerque.
Der 49-jährige Campos war am Mittwoch vergangener Woche mit einem Privatjet, den er für seinen Wahlkampf nutzte, in der brasilianischen Küstenstadt Santos abgestürzt. Alle sieben Insassen starben.
Campos hatte in Umfragen zuletzt auf dem dritten Platz gelegen. Silva kann sich bei den Wahlen im Oktober jedoch sogar Chancen auf das Präsidentenamt ausrechnen: Laut einer Umfrage von Montag würden derzeit 36 Prozent für Amtsinhaberin Dilma Rousseff stimmen, 21 Prozent für Silva und 20 Prozent für den Sozialdemokraten Aecio Neves.
Käme es zu einer Stichwahl zwischen den Politikerinnen, würde Silva demnach aber mit vier Prozentpunkten vor Rousseff liegen.