Viele Rastplätze von Zugvögeln sind bedroht oder verschwinden sogar. Gründe seien Bevölkerungswachstum, Verstädterung und Umweltverschmutzung, erklärte am Freitag in Bonn das UNO-Umweltprogramm (Unep) zum Weltzugvogeltag vom Wochenende.
Die natürlichen Lebensräume der Vögel an ihren Flugrouten würden zerstückelt. Einige Vogelarten könnten binnen eines Jahrzehntes aussterben, andere deutliche Rückgänge erleiden. «Erschöpfte Küstenvögel stossen auf ein Meer aus Beton, wo früher Watt war, in dem sie rasten konnten», beschrieb ein Vogelexperte.
Der Weltzugvogeltag wird von Organisationen des UNO-Umweltprogramms organisiert und betont die Bedeutung der ökologischen Netzwerke. 65 Länder sind in diesem Jahr beteiligt.
Wichtige Zwischenstationen für Zugvögel sind unter anderem das Wattenmeer in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Weitere finden sich an der Westküste vor Mauretanien in Afrika, in Mexiko und im Gelben Meer vor Südkorea.
Der Vogelzug ist ein grosses, beeindruckendes Naturschauspiel. Jährlich legen etwa 50 Milliarden Vögel teils sehr lange Strecken zurück. Viele Zugvögel wie Kraniche, Störche, Küstenvögel und Adler überwinden Entfernungen von Tausenden Kilometern.
Ihre Wege umspannen Länder und Kontinente. Wie Menschen ein Netzwerk etwa aus Strassen, Flughäfen und Häfen benötigen, brauchen die Zugvögel eine Infrastruktur, um Nahrung oder Brutplätze zu finden.