Umweltschützerin Silva tritt in Brasilien gegen Rousseff an

Nach dem Unfalltod des brasilianischen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos soll die Umweltschützerin Marina Silva an seiner Stelle bei der Wahl antreten. Campos war am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz in Santos ums Leben gekommen.

Marina Silva will Dilma Rousseff herausfordern (Bild: sda)

Nach dem Unfalltod des brasilianischen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos soll die Umweltschützerin Marina Silva an seiner Stelle bei der Wahl antreten. Campos war am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz in Santos ums Leben gekommen.

Als Herausforderin des Staatsoberhaupts Dilma Rousseff gehe Silva den Weg der Sozialistischen Partei PSB weiter, teilte der Parteivorsitzende Roberto Amaral am Samstag nach Angaben der Zeitung «Folha de São Paulo» mit. Rousseff liegt in Umfragen vor der Wahl am 5. Oktober deutlich vorn.

Silva kandidierte bislang im Tandem mit Campos für die Vizepräsidentschaft. Die frühere Umweltministerin hatte sich der Bewerbung der PSB angeschlossen, nachdem ihre eigene Partei wegen mangelnder Anhängerzahl nicht teilnehmen konnte.

In der PSB gab es laut Medien einigen Widerstand gegen ihre Spitzenkandidatur, unter anderen auch von Parteichef Amaral. Der Parteivorsitzende bestätigte jedoch der Zeitung, dass Silva am Mittwoch von der PSB offiziell als neue Präsidentschaftskandidatin präsentiert werde.

Silva hatte bei der Präsidentenwahl 2010 eine überraschenden dritten Platz mit 19 Prozent der Stimmen belegt. Sie gehörte dem Kabinett von Rousseffs Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva 2003/2008 als Umweltministerin an. In letzten Umfragen für die kommende Wahl lagen Campos und Silva auf Platz drei, aber weit abgeschlagen hinter Amtsinhaberin Rousseff, die sich zur Wiederwahl stellt.

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