Die Stadt Lausanne verschiebt den geplanten Umzug des Leichtathletik-Meetings Athletissima auf 2025. Aus finanziellen Gründen dient die Pontaise noch fünf Jahre länger als Austragungsort.
Der Waadtländer Hauptort will seine Sportanlagen im kommenden Jahrzehnt komplett erneuern. Das heutige Fussball- und Leichtathletik-Stadion Pontaise soll durch ein reines Fussballstadion im Norden von Lausanne abgelöst werden.
Das Diamond-League-Meeting Athletissima soll ins Stade de Coubertin am Seeufer in Lausanne-Vidy verlegt werden. Dazu wird das heute für den Breitensport genutzte Leichtathletikstadion ausgebaut und vorübergehend mit Tribünen für bis zu 12’000 Zuschauer ausgerüstet werden.
Alleine im nächsten Jahr sind Investitionen von 350 Millionen Franken vorgesehen, sagte der Lausanner Stadtpräsident Grégoire Junod (SP) am Dienstag vor den Medien. Das sei mehr als in jeder anderen Stadt in der Schweiz.
Die Bauarbeiten für das Stade de Coubertin hätten 2018 beginnen und ein Jahr später abgeschlossen werden sollen. Die Pontaise hätte hingegen 2020 abgerissen und einem neuen Öko-Quartier mit zahlreichen Wohnungen weichen sollen.
Umzug verschoben
Diese Fristen kann die Stadt Lausanne nicht einhalten. Vor allem für den Umbau des Stade de Coubertin wird angesichts der Lage am See mit Rekursen gerechnet. Deshalb drohte das Aus für das Athletissima in der Stadt Lausanne.
«Viele hätten das Meeting sofort übernommen», sagte am Dienstag Jacky Delapierre, Direktor der Leichtathletik-Veranstaltung. Die Stadt Lausanne wollte dieses Aushängeschild aber unbedingt in der «capitale olympique» halten.
Um die Stadtfinanzen nicht zu sehr zu belasten, wird nun der Umzug des Leichtathletik-Meetings von der Pontaise an den See ins Stade de Coubertin um rund fünf Jahre auf 2025 verschoben. Die Pontaise wird bis dann auf die notwendigen Normen angepasst.
So müssen die Zugänge, die elektrischen Anlagen, die Medienplätze und das Wettkampf-Material erneuert werden. Einige der Anlagen befänden sich in einem «katastrophalen» Zustand, sagte Delapierre. Die Kosten werden auf sechs bis acht Millionen Franken geschätzt.
Keine Mehrkosten
Trotz der Investitionen in ein abbruchreifes Stadion soll es nach Angaben der Lausanner Stadtregierung nicht zu Mehrkosten kommen. Wegen der Verschiebung des Coubertin-Ausbaus fallen Mehrkosten für die Ausführung des Meetings in den nächsten Jahren weg.
Diese Einsparungen und die Kosten für die Anpassungen in der Pontaise sollen sich etwa die Waage halten. Danach kommt der Ausbau des Stade de Coubertin aber wohl teurer als die ursprünglich veranschlagten 31 Millionen Franken.
Man müsse mit Dutzenden Millionen Franken Mehrkosten rechnen, sagte am Dienstag der zuständige Stadtrat Oscar Tosato (SP). Im Dezember sollen die Resultate des Architekturwettbewerbs vorgelegt werden.