In den USA wächst offenbar eine Generation von Sexmuffeln heran. Junge Amerikaner im Alter zwischen 20 und 24 Jahren haben einer neuen Studie zufolge weniger Sex als Gleichaltrige in früheren Jahrzehnten.
Nur die Generation, die zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 1920er-Jahren aufwuchs, habe «einen noch höheren Grad an sexueller Inaktivität gezeigt», heisst es in der Studie von Forschern der Florida Atlantic University, die am Dienstag im Fachblatt «Archives of Sexual Behavior» veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler befragten für die Studie Angehörige der so genannten «Millenniums-Generation», die in den frühen 1990er-Jahren geboren wurden. Von ihnen gaben 15 Prozent an, seit ihrem 18. Geburtstag keinen Sexualpartner gehabt zu haben. In einer Untersuchung Gleichaltriger, die in den 1960er-Jahren geboren wurden, waren es nur sechs Prozent gewesen.
«Diese Studie widerspricht der weit verbreiteten Ansicht, dass die ‚Millenniums‘-Angehörigen eine ‚Abschlepp-Generation‘ sind», sagte Studien-Mitautor Ryne Sherman. Für die Einschätzung, dass die jungen Leute «nur nach schnellen Beziehungen und häufigem unverbindlichen Sex» suchten, liefere die Studie keine Belege. «Die ‚Millenniums-Generation‘ ist keineswegs promisker als frühere Generationen», resümierte er.
«Langsamer erwachsen»
Die Forscher fanden in der Studie zudem heraus, dass die derzeitige junge Generation sich später als vorangegangene Gleichaltrige um einen Führerschein oder eine bezahlte Arbeit bemühe; dies lege den Schluss nahe, dass sie «langsamer erwachsen» werde als etwa noch die gleichaltrige Generation in den 1980er-Jahren.
Die Studienautoren wiesen darauf hin, dass die jungen Leute derzeit mehr über Sex wüssten, viel einfacheren Zugang zu Pornografie hätten und sich unkompliziert über einschlägige Plattformen im Internet zum Sex verabreden könnten als früher. Diese Möglichkeiten trügen aber nicht dazu bei, dass sie tatsächlich mehr sexuelle Aktivitäten entfalteten als vorangegangene Generationen.