Und er ward rot – der Mond sorgt für ein seltenes Himmelsspektakel

Am Himmel hat sich in der Nacht auf Montag ein Naturspektakel abgespielt: Im Zuge einer totalen Mondfinsternis dunkelte der Erdtrabant kontinuierlich ab und wurde in rotes Licht gehüllt. Das Blutmond-Phänomen war in der Schweiz gut zu sehen.

Gross und rötlich: Der Mond zeigte sich während der totalen Finsternis in der Nacht auf Montag - hier in Zürich Oerlikon - so wie nur ganz selten. (Bild: sda)

Am Himmel hat sich in der Nacht auf Montag ein Naturspektakel abgespielt: Im Zuge einer totalen Mondfinsternis dunkelte der Erdtrabant kontinuierlich ab und wurde in rotes Licht gehüllt. Das Blutmond-Phänomen war in der Schweiz gut zu sehen.

Hochnebel machte zwar in einigen Teilen der Schweiz jenen einen Strich durch die Rechnung, die wach geblieben waren, um das seltene Naturschauspiel zu verfolgen, das ab 3.07 Uhr begann. So lag in Genf, Lausanne, im Berner Oberland, aber auch in der Zentralschweiz, der Napf-Region, im Oberengadin und im Tessin während der Mondfinsternis Hochnebel, wie der Wetterdienst MeteoNews mitteilte.

Dagegen war im Mittelland sowie besonders am Nordrand der Schweiz dank tiefer Luftfeuchtigkeit gut zu sehen, wie der Mond nach und nach den Kernschatten der Erde durchquerte. Gegen 4.00 Uhr war die Mondscheibe voll in den Erdschatten eingetaucht und blieb dort in einem geisterhaft roten Licht bis 5.23 Uhr sichtbar.

Der Erdtrabant erschien rot, weil es wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre auch im Kernschatten nicht ganz dunkel war. Rotes Sonnenlicht wird in der Erdatmosphäre stärker gebrochen als etwa blaues Licht. Deshalb fällt das rötliche Sonnenlicht auf den Vollmond und lässt ihn rötlich schimmern.

Kurz vor dem Höhepunkt der Mondfinsternis stand der Mond nur 356’877 Kilometer von der Erde entfernt. Das ist die geringste Distanz des ganzen Jahres. Deshalb erschien die Mondscheibe in Erdnähe besonders gross. Fachleute sprechen von einem Supermond. Auf Twitter wurde in der Nacht der Hashtag SuperBloodMoon zum Trend.

Viele Frühaufsteher

500 Personen erlebten den roten Supermond bei der Winterthurer Sternwarte auf dem Eschenberg, wie die Astronomische Gesellschaft Winterthur mitteilte. Laut dem langjährigen Sternwarteleiter Markus Griesser zeigte sich der Mond selbst zur Mitte der Finsternis erstaunlich hell. Dies sei ein Hinweis darauf, dass in der Peripherie der Erde, wo das rote Licht aufgebrochen wurde, nur wenig Bewölkung vorhanden gewesen sei.

Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond. Der Erdtrabant taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft. Nach 6.27 Uhr verliess der Mond die zentrale Verfinsterungszone langsam wieder. Danach war noch eine Stunde der Vollmond zu bewundern, bis dieser um 7.30 Uhr unter den Horizont sank. Die totale Finsternis dauerte 73 Minuten.

Nächste Chance 2018

Im Juni 2011 gab es in der Schweiz die längste totale Mondfinsternis seit mehr als zehn Jahren. Damals dauerte die totale Phase 101 Minuten. Allerdings machten Wolken vielen Beobachterinnen und Beobachtern einen Strich durch die Rechnung.

In Europa bietet sich die nächste Chance auf eine totale Mondfinsternis erst wieder am Abend des 27. Juli 2018. Die nächste Kombination aus Finsternis und Supermond stellt sich erst 2033 ein. Noch viel länger muss man auf die nächste totale Sonnenfinsternis in der Schweiz warten. Dies ist erst am 3. September 2081 wieder der Fall.

Nächster Artikel