Nach anderen Spitzenpolitikern in Silvio Berlusconis Partei PdL tritt nun auch Nicola Cosentino bei den Parlamentswahlen nicht an. Grund: Er steht unter dem Verdacht, Kontakte mit der Mafia zu haben.
„Ich akzeptiere den Ausschluss von der Liste ohne jeden Streit“, sagte der Ex-Staatssekretär aus Neapel am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa. „Wenn das dazu beiträgt, ein paar Stimmen mehr zu bekommen und die Linken zu besiegen, ist es gut.“
Cosentino pflegte nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Kontakte zum einflussreichen Camorra-Clan Casalesi. Er hatte sich bis zuletzt gegen den Ausschluss von den Kandidatenlisten gesträubt. Die Italiener sind am 24. und 25. Februar an die Urnen gerufen.
Am Wochenende hatten unter dem Druck von Ex-Premier Berlusconi die altgedienten PdL-Politiker Marcello Dell’Utri aus Sizilien und Ex-Industrieminister Claudio Scajola ihre Kandidaturen zurückgezogen. Scajola war in Korruptionsskandale verwickelt. Dell’Utri wurde wegen eines „Pakts“ mit der sizilianischen Cosa Nostra in zweiter Instanz zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Die Parteien ringen angesichts vieler Korruptionsskandale um „saubere“ Listen mit unbescholtenen Kandidaten. Berlusconi selbst, gegen den mehrere Verfahren laufen, tritt dennoch an, ebenso der unter Korruptionsverdacht stehende scheidende Präsident der Lombardei, Roberto Formigoni.