Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten haben sich auch im ablaufenden Jahr am meisten über unerwünschte Werbeanrufe trotz Sterneintrags im Telefonbuch und damit zusammenhängende Geschäfte geärgert. 36 Prozent der Beratungen beim Konsumentenschutz entfielen darauf.
Das sind noch leicht mehr als im Vorjahr, als der Anteil 33 Prozent betrug, wie die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) am Montag zur jährlichen Ärgerliste mitteilte.
Hinter den Werbeanrufen reihen sich unerlaubte Inkasso-Forderungen mit 14 Prozent in die Reihenfolge der Nervensägen ein. Dabei handelt es sich etwa um einen «Verzugsschaden», den ein Inkassobüro geltend macht, obwohl sich eine Zahlung mit der Mahnung des Büros kreuzte. Wie die SKS schreibt, könnten sich solche Praktiken im kommenden Jahr wegen aufgrund der Verjährung von Verlustscheinen häufen.
Ärgernis Nummer drei sind abgelehnte Garantieforderungen. Mit 10 Prozent der Beratungen ging ihr Anteil indessen leicht zurück. Oft werden Garantieforderungen für Handys und Kameras wegen angeblichem Selbstverschulden abgelehnt.
Deutlich gestiegen ist der Ärger über die Hochpreisinsel Schweiz. Nach nur 2 Prozent der Beratungen 2014 betrafen im laufenden Jahr 7 Prozent der Klagen die hohen Preise in der Schweiz – etwa bei europaweiten Modeketten.
Die SKS hält einen Aufpreis von 15 Prozent wegen Mieten, Infrastrukturkosten und Wechselkursschwankungen noch für gerechtfertigt. Verlangt aber ein Kleiderladen für einen Mantel 60 Prozent mehr als in Spanien, geht das gemäss Konsumentenschutz zu weit.
Unter dem Kapitel Transport lässt sich der Ärger Nummer fünf zusammenfassen. 5 Prozent der Beratungen fallen darunter und damit leicht mehr als 2014. Dabei ging den Konsumenten etwa der neue «SwissPass» anstelle der Halbtax- und GA-Karten auf die Nerven. Dieser verlängert sich ohne Kündigung automatisch. Für rote Köpfe sorgte auch der Abgasskandal des Autobauers Volkswagen.