Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat die Zerstörung von Mausoleen durch malische Islamisten in der historischen Wüstenstadt Timbuktu verurteilt. Das Welterbekomitee forderte in einer in Dienstag im russischen St. Petersburg veröffentlichten Erklärung ein sofortiges Ende dieser „verabscheuungswürdigen“ Taten.
UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova wurde aufgerufen, einen speziellen Fonds einzurichten, der das westafrikanische Mali bei der Bewahrung seines kulturellen Erbes helfen soll. Eine Delegation solle „so bald wie möglich“ nach Mali reisen, um sich ein Bild vom Ausmass der Schäden zu machen, erklärte das Komitee.
In den Fonds sollten Mitgliedstaaten, aber auch islamische Kulturorganisationen einzahlen. Auch die malische Tourismusministerin Diallo Fadima Touré nahm an dem Jahrestreffen der UNESCO in St. Petersburg teil.
Am vergangenen Donnerstag hatte die UNESCO Timbuktu wegen des bewaffneten Konflikts im Norden Malis auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Zwei Tage später begannen islamische Extremisten dort mit der Zerstörung historisch bedeutender Mausoleen und Moscheen.
Im Norden Malis werden derzeit neben Timbuktu die Städte Gao und Kidal von Islamisten kontrolliert, die das islamische Recht der Scharia einführen wollen.