Vor dem Hintergrund der unberechenbaren Wirtschaftspolitik der Regierung ist der ungarische Forint am Mittwoch auf einen historischen Tiefststand gegenüber dem Euro gefallen. Auf den Märkten waren in den Vormittagsstunden für einen Euro bis zu 319,81 Forint zu bezahlen.
Analysten begründeten den Kurssturz mit der Ungewissheit über einen von Ungarn dringend benötigten Notkredit von Internationalem Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Union (EU). Ungarn will seit November letzten Jahres über einen derartigen Kredit verhandeln.
Zugleich liess sich die Regierung von Viktor Orban nicht davon abbringen, durch neue Gesetze und Verfassungszusätze die Unabhängigkeit der Notenbank einzuschränken. Die EU-Kommission kritisierte diese Änderungen scharf als Verstoss gegen EU-Vereinbarungen und drohte, unter diesen Umständen keine Hilfen zu genehmigen.
Wie der für die IWF-Verhandlungen zuständige Minister Tamas Fellegi am Mittwoch in einem Interview mit dem Wochenmagazin „Figyelo“ erklärte, sollen nun nächste Woche Verhandlungen stattfinden. Danach werde er noch im Januar nach Brüssel reisen, kündigte Fellegi an.