Das Baselbieter Energiepaket ist auch im zweiten Jahr auf ungebrochenes Interesse gestossen. Mit 2644 Fördergesuchen sind 2011 fast gleich viele Gesuche gestellt worden wie 2010, wie die Bau- und Umweltschutzdirektion am Donnerstag bekanntgab.
Die leichte Abnahme gegenüber den 2828 Gesuchen im ersten Jahr werte der Kanton als eine normale jährliche Schwankung, erklärte Bau- und Umweltschutzdirektorin Sabine Pegoraro in Liestal vor den Medien. Aufgrund der Gesuche zugesichert wurden letztes Jahr Förderbeiträge im Umfang von 16,9 Mio. Fr. (2010: 16,1 Mio. Fr.).
Ausgelöst worden seien damit Investitionen von 111 (Vorjahr: 107) Mio. Fr., hiess es weiter. Dabei seien rund drei Viertel der entsprechenden Aufträge ans Gewerbe der Region gegangen.
Von den Gesuchen des letzten Jahres betrafen mit 1389 über die Hälfte Fenster-, Dach-, Fassaden- oder Kellerdeckensanierungen; 57 Gesuche gingen für Gesamtsanierungen von Gebäuden ein. Der Rest betraf vor allem den Ersatz fossiler Heizungen durch umweltfreundlichere Anlagen und thermische Solaranlagen fürs Warmwasser.
453 Gesuche für solche Solaranlagen wurden eingereicht und bewilligt, für Holzfeuerungsanlagen waren es 83 Gesuche. Fast eine Verdoppelung wurde bei den Erdsonden-Wärmepumpen verzeichnet, wo mehr als 200 Gesuche eingereicht und bewilligt wurden.
Insgesamt ermöglichen die Investitionen der beiden bisherigen Jahre des Energiepakets künftige Energieeinsparungen von jährlich 94’500 Megawattstunden (MWh), wie Sabine Pegoraro ausführte. Das entspreche dem Heizenergieverbrauch von 3300 Einfamilienhäusern mit Baujahr 1970, und das Energiepaket sei „ein voller Erfolg“.
Beide Basel gleichen Bundeskürzungen aus
Dies soll auch so bleiben, obwohl der Bund laut Pegoraro sowie dem Basler Wirtschafts-, Sozial- und Umweltdepartement seine Förderbeiträge nach 2011 erneut kürzt. So senke der Bund seinen Fördersatz für Fenster, Dach und Fassade von 40 auf 30 Fr. und bei unbeheizten Räumen von 15 auf 10 Fr. pro Quadratmeter. Geld für Fenster gibt es nur noch, wenn auch Fassade oder Dach saniert wird.
In den beiden Basel würden die Kürzungen des Bundes jedoch mit kantonalen Fördermitteln aufgefangen, heisst es in einer Mitteilung des baselstädtischen Departements: Die Beiträge an Fenster blieben bei 70 Fr., jene an Dach und Fassade bei 40 Fr. und die Beiträge für unbeheizte Räume bei 15 Fr. pro Quadratmeter.
Kontinuität und Verlässlichkeit seien wichtig, hiess es in beiden Kantonen. In Baselland hätten zu Beginn die Beiträge an Einzelbauteilsanierungen grösstenteils aus dem nationalen Gebäudesanierungsprogramm bestritten werden können, sagte Sabine Pegoraro. Inzwischen kompensiere der Kanton die Kürzungen durch den Bund.
Das Baselbieter Energiepaket hat eine Laufdauer von zehn Jahren, wofür 50 Mio. Fr. bereit gestellt wurden. Partner des Kantons sind der Hauseigentümerverband (HEV), die Wirtschaftskammer Baselland und die Basellandschaftliche Kantonalbank.