Der deutsche Fotograf Wolfgang Tillmans macht mit seiner ganz eigenen Bildsprache in Museen in aller Welt Furore. 2000 fotografische Arbeiten und eine audiovisuelle Installation sind vom Sonntag, 28. Mai bis am 1. Oktober in der Fondation Beyeler zu sehen.
Ein Foto zeigt einen jungen Mann an Bord eines Schiffs. Wie ein Schnappschuss kommt es daher, eine Momentaufnahme, von hinten, eigentlich nichts besonderes. Der Mann telefoniert. Aber daneben sind die Beine einer anderen Person zu sehen, nur schemenhaft, wie die eines Geistes. Tillmans bringt den Betrachter dazu, zu verharren.
Nicht die Fotografie im klassischen Sinn stehe im Vordergrund der Ausstellung, sondern das Schaffen einer neuen Bildsprache, schreibt die Fondation Beyeler. «Eine Bildsprache, in der das Sehen als solches und damit auch die Wahrnehmung der Welt zum Thema werden.»
Bei der Ausstellung hängen die Fotografien in loser Anordnung an der Wand. Tillmans wolle damit auch visuelle Beziehungen zwischen den Bildern herstellen, so das Museum. Tillmans studierte und lebte zunächst in Grossbritannien, dann in Berlin. Bis zum 11. Juni läuft auch in der Tate Modern in London eine Tillmans-Ausstellung.