Ungezähmter Wortschwall bei Uraufführung von Jelinek in Wien

Mit einem verbalen Trommelfeuer ist Elfriede Jelineks „Schatten (Eurydike sagt)“ am Donnerstag im Wiener Akademietheater uraufgeführt worden. Burgtheater-Intendant Matthias Hartmann inszenierte das Stück als anarchische Depressions-Orgie.

Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (Archiv) (Bild: sda)

Mit einem verbalen Trommelfeuer ist Elfriede Jelineks „Schatten (Eurydike sagt)“ am Donnerstag im Wiener Akademietheater uraufgeführt worden. Burgtheater-Intendant Matthias Hartmann inszenierte das Stück als anarchische Depressions-Orgie.

Vom Premierenpublikum gab es dafür Applaus. Der Orpheus-Mythos wurde von Literaturnobelpreisträgerin Jelinek umgedreht: Eine feministische Eurydike, die gleich in siebenfacher Ausführung auf der Bühne stand, erzählt ihre Sicht der Dinge. Dabei lehnt sie ihren Mann komplett ab.

Statt dem Schattenreich entfliehen zu wollen, geniesst sie die Abgeschiedenheit in der Unterwelt. Jelineks Kommentare fliessen durch eine Puppe auf der Bühne ins Stück ein. Zu sehen waren bei der Premiere unter anderem Elisabeth Augustin, Brigitta Furgler, Sabine Haupt und Lucas Gregorowicz.

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