Im Berner Oberland kommt es heute Abend zum Aufeinandertreffen zwischen dem heimschwächsten und dem auf fremdem Terrain klar besten Team: Thun empfängt Leader Basel. Dazu spielt Lugano gegen GC.
Das Duell zwischen Thun und Basel (Anpfiff um 17.45 Uhr) ist aus mehreren Gründen ein ungleiches. Derweil Basels Vorherrschaft in der Super League im kommenden Frühling mit dem achten Meistertitel enden dürfte, kämpft Thun gegen den Abstieg und mit finanziellen Sorgen. Basels selber erarbeitete Dominanz ist für den Rest der Liga sportlich und finanziell erdrückend.
Zwischen den Mannschaften klafft eine Lücke von 31 Punkten. Es spielt das Team von Rang 8 mit den wenigsten Zählern aus Heimspielen (8), einem Gesamt-Marktwert von rund 10 Millionen Franken und keinem A-Nationalspieler gegen jenes mit der auswärts klar besten Bilanz (22), einem Marktwert von rund 51 Millionen Franken und 15 A-Nationalspielern. «Aber», so warnt der aktuelle Basler und vorherige Thuner Trainer Urs Fischer«, von den letzten vier Duellen endeten drei remis.»
Thun steht nach dem 1:0 zum Rückrunden-Auftakt bei GC quasi bereits im Soll. Im 99. Pflichtspiel in der Thuner Arena (entsprechende Aktionen sind vor dem Anpfiff geplant) will der Aussenseiter dem klaren Favoriten ein Bein stellen. Das ist in bislang 50 Begegnungen aber erst sechs Mal gelungen.
Tramezzanis Erinnerungen
Im zweiten Spiel vom Samstag trifft ab 20 Uhr Lugano auf die Grasshoppers. Das formschwächste empfängt das auswärtsschwächste Team der Liga. Lugano ist seit elf Spielen sieglos, der letzte Erfolg liegt bereits 142 Tage zurück. Es war das 2:0 gegen GC am 22. September.
Von der Negativserie lässt sich Luganos Trainer Paolo Tramezzani nicht nervös machen. Er erinnerte stattdessen an eine Situation, als er selber noch aktiv war. Als der Italiener in der Saison 1993/94 als (Ergänzungs-)Spieler den UEFA-Cup gewann, musste Inter Mailand in der Serie A bis zur letzten Runde um den Ligaerhalt bangen. Damals gewann Inter nur 2 der letzten 14 Spiele.
Vernichtende Auswärtsbilanz von GC
Ebenfalls besorgniserregend ist die Auswärtsschwäche der Grasshoppers. Die Zürcher holten in den bisherigen neun Partien mickrige vier Punkte, sieben Begegnungen gingen verloren. Trainer Pierluigi Tami erwartet nach der schwachen Vorstellung gegen Thun (0:1) eine Reaktion. «Wenn wir in Lugano eine überzeugende Leistung abliefern, akzeptiere ich jedes Resultat.»
Tami forderte von seinen Spielern mehr Mut, mehr Vertrauen und mehr Freude. «Die Tabelle muss nicht unsere Sorge sein.» Mit einem Auge dürfte der Tessiner die Situation gleichwohl verfolgen. Denn der Vorsprung auf Schlusslicht Vaduz beträgt nur fünf Punkte.