Ungünstige Witterung führt zu tieferer Zuckerproduktion

2012 ist kein süsses Jahr: In der Schweiz wird deutlich weniger Zucker produziert als noch im Vorjahr. Schuld daran ist das Wetter: Der Sommer war zu wenig sonnig und zu nass.

Dieses Jahr haben die Zuckerrüben einen tieferen Zuckergehalt als im Vorjahr (Archiv) (Bild: sda)

2012 ist kein süsses Jahr: In der Schweiz wird deutlich weniger Zucker produziert als noch im Vorjahr. Schuld daran ist das Wetter: Der Sommer war zu wenig sonnig und zu nass.

Die Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld (ZAF) als einzige Schweizer Zuckerhersteller erwarten eine Produktion von total 245’000 Tonnen, wie Geschäftsführer Guido Stäger gegenüber dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst sagte. Im vergangenen Jahr hatten die ZAF noch 290’000 Tonnen Zucker auf den Markt gebracht.

Ein Grund für den Rückgang ist, dass in diesem Jahr die Zuckerrübenernte tiefer ausfallen wird als im Rekordjahr 2011. Im Vergleich zu vorherigen Kampagnen ist sie mit voraussichtlich 1,7 Millionen Tonnen Zuckerrüben aber immer noch gut.

Schwerer wiegt, dass der Zuckergehalt der Rüben in diesem Jahr tiefer liegt. Bei den bisher verarbeiteten Rüben beträgt er in der Deutschschweiz 16,6 Prozent, in der Westschweiz 17,2 Prozent. Der Zuckergehalt der Rüben liegt im Durchschnitt bei 17,5 Prozent. Er schwankt je nach Sorte, Witterung und Standort von unter 15 bis über 20 Prozent.

Zuckerversorgung nicht gefährdet

„Grund für die tiefen Werte ist das spezielle Wetter“, sagte Guido Stäger weiter. Der Sommer sei zu wenig sonnig gewesen, zudem habe es oft im falschen Moment geregnet. Das nasse Wetter machte die Zuckerrübenernte zu einer mühseligen Angelegenheit, viele Rüben verfaulten und es kam immer wieder zu Ernteunterbrüchen.

Trotz der tieferen Produktion sehen die ZAF die Zuckerversorgung in der Schweiz nicht gefährdet. Laut Stäger ist noch genug Zucker aus der Grossernte vom Vorjahr an Lager. Inzwischen ist die Zuckerrübenernte praktisch abgeschlossen. Verarbeitet werden die Rüben in Frauenfeld und Aarberg noch bis kurz vor Weihnachten.

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