Uni Freiburg entwickelt neuen Test gegen Antibiotikaresistenz

Im Kampf gegen die zunehmenden Antibiotikaresistenzen in Bakterien haben Forscher der Universität Freiburg einen neuen Schnelldiagnose-Test entwickelt. Er kann einen besonders gefürchteten Spitalkeim in nur zwei Stunden erkennen.

Neuer Test kann Spitalkeim in zwei Stunden erkennen (Symbolbild) (Bild: sda)

Im Kampf gegen die zunehmenden Antibiotikaresistenzen in Bakterien haben Forscher der Universität Freiburg einen neuen Schnelldiagnose-Test entwickelt. Er kann einen besonders gefürchteten Spitalkeim in nur zwei Stunden erkennen.

Die Antibiotikaresistenzen in Bakterien haben in den letzten Jahren zugenommen. Das Phänomen stellt die Medizin vor immer grössere Probleme – allein in Europa sterben wegen Antibiotikaresistenzen jährlich schätzungsweise 25’000 Menschen. Bereits sind Breitbandantibiotika wie die Cephalosporine oder Antibiotika der letzten Generation wie Carbapeneme machtlos gegenüber gewissen Bakterienstämmen.

Der an der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der französischen Forschungseinrichtung INSERM entwickelte Test erkennt Mehrfachresistenzen gegen Breitspektrumantibiotika bei einem im klinischen Alltag besonders gefürchteten Erreger, Acinetobacter baumannii, wie es in einer Mitteilung der Universität heisst.

Viel schneller als herkömmliche Tests

Die Resultate lägen innert nur zwei Stunden vor. Andere Diagnoseverfahren benötigten mindestens 24, in den meisten Fällen gar 72 Stunden. Die Empfindlichkeit und die Genauigkeit des neuen «CarbAcineto NP-Tests» liege bei nahezu 100 Prozent.

Wenn Bakterien Antibiotika hydrolysieren, verhindern sie deren Wirkungsmöglichkeit. Diesen Prozess kann das von Patrice Nordmann und Laurent Poirel vom Lehrstuhl für Mikrobiologie entwickelte Testverfahren entdecken.

Der Test sei einfach und kostengünstig, erklärten die Forscher. Er könne in Spitälern die Ausbreitung von mehrfachresistenten Keimen hemmen und ermögliche eine gezielte Auswahl unter den wenigen verfügbaren Therapien für Patienten mit solchen Infektionen. Die Arbeiten wurden im Fachjournal «Journal of Clinical Microbiology» veröffentlicht.

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