UNICEF verurteilt schlechte Behandlung palästinensischer Kinder

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF beklagt eine schlechte Behandlung palästinensischer Minderjähriger im israelischen Justizsystem. Es handle sich um ein verbreitetes, systematisches und institutionalisiertes Phänomen, teilte UNICEF mit.

Kinder und Jugendliche stehen in Palästina oft zwischen den Fronten (Bild: sda)

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF beklagt eine schlechte Behandlung palästinensischer Minderjähriger im israelischen Justizsystem. Es handle sich um ein verbreitetes, systematisches und institutionalisiertes Phänomen, teilte UNICEF mit.

In keinem anderen Land der Welt würden Kinder systematisch vor Militärtribunale für Minderjährige gestellt. Jedes Jahr gebe es etwa 700 Fälle von palästinensischen Kindern im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren, grösstenteils Jungen, die von der Armee, der Polizei und israelischen Sicherheitskräften festgenommen, verhört und eingesperrt werden, heisst es in dem UNICEF-Bericht.

Einige würden die Nacht hindurch bei sich zu Hause von schwer bewaffneten Soldaten bewacht. Teils würden ihnen die Augen verbunden oder die Hände gefesselt.

Zu Jugendhaftstrafen bis zu sechs Monaten könnten Kinder unter 13 Jahren verurteilt werden. Ältere Jugendliche könnten etwa für das Werfen von Steinen bis zu zehn Jahre lang eingesperrt werden. Wenn das Ziel der Steinwürfe fahrende Autos seien, gebe es Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

Diese Praktiken verletzen das internationale Recht, das alle Kinder vor schlechter Behandlung schützt, insbesondere von staatlicher Seite, kritisierte UNICEF.

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