Universität Zürich-Irchel wird zum Übungsfall für Rettungskräfte

Grossalarm am Samstagmorgen bei Schutz & Rettung Zürich: In der Mensa der Universität Irchel brennt es, die Decke ist eingestürzt, rund 50 Personen sind verletzt. Der Alarm war Auftakt zu einer grossangelegten Übung der Rettungskräfte und des Zürcher Unispital.

"Schutz und Rettung Zürich" übt den Ernstfall an der Uni Irchel in Zürich (Bild: sda)

Grossalarm am Samstagmorgen bei Schutz & Rettung Zürich: In der Mensa der Universität Irchel brennt es, die Decke ist eingestürzt, rund 50 Personen sind verletzt. Der Alarm war Auftakt zu einer grossangelegten Übung der Rettungskräfte und des Zürcher Unispital.

Er sei „ausserordentlich positiv überrascht“, wie das Spital funktioniert habe, sagte der ärztliche Direktor des Unispitals (USZ), Jürg Hodler, nach Abschluss der Übung. Rund 50 Patienten seien „zusätzlich zum Normalbetrieb“ innert zwei Stunden eingeliefert und „ohne grösseres Chaos“ durchgeschleust worden.

Auch Übungsleiter Peter Wullschleger von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) zeigte sich zufrieden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Kräfte habe gut funktioniert. Man habe gemerkt, dass sie die enge Kooperation, etwa an Unfallstellen, gewohnt seien.

Laut Hodler war es die grösste Übung, die es in der Schweiz je gab. Vor allem werde sonst kaum je ein Spital miteinbezogen. Die Hauptsorge sei denn auch gewesen, dafür zu sorgen, dass die „echten“ Patienten und Notfälle unter dem zusätzlichen Andrang von „Übungspatienten“ nicht zu leiden hatten. Dies habe sehr gut geklappt.

Hunderte Personen im Einsatz

Insgesamt waren rund 170 Kräfte von Schutz und Rettung im Einsatz. Rund 50 Angehörige der SRZ-Jugendfeuerwehr stellten Verletzte dar. Im USZ wurden 2500 Mitarbeitenden aller Bereiche alarmiert, die nicht im Dienst waren. Rund 700 erschienen. Dies entspreche den Erwartungen sagte Betriebsdirektorin Renate Gröger.

Die Übung umfasste sämtliche Schritte: Vom ersten Ausrücken über die Alarmierung von Verstärkung bis hin zum koordinierten Einsatz der Rettungskräfte, von der Bergung der Opfer über deren Erstversorgung und die Triage von schweren, mittleren und leichten Fällen bis hin zum Transport in die USZ-Notfallabteilung und der geeigneten Behandlung.

Eigens eingesetzte Beobachter verfolgten das Geschehen. Ihre Aufzeichnungen und die Erfahrungen aller Beteiligten werden jetzt sorgfältig ausgewertet und analysiert. Die Ergebnisse dürften nicht vor Januar vorliegen.

Eine erste Schwachstelle hat Hodler schon ausgemacht: Die Wegweisung für Leichtverletzte in der Notfallabteilung sei auf Fussgänger angelegt – viele Übungspatienten seien aber auf Liegen gekommen. Hier müsse man schauen, was man verbessern könne – was ja der Sinn einer solchen Übung sei.

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