Die Kosten für ausländische Studierende sollen von deren Heimatstaaten mitfinanziert werden. Dies verlangt die Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS). Hochschulen mit einem hohen Anteil ausländischer Studierender seien heute finanziell benachteiligt.
Durch das Fehlen von Beiträgen aus der Interkantonalen Universitätsvereinbarung (IUV) für ausländische Studierende entstehe eine Finanzierungslücke, der begegnet werden müsse, sagte CRUS-Präsident Antonio Loprieno gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der „NZZ am Sonntag“.
Ausländische Studierende an den Universitäten zu haben, sei zwar erstrebenswert, „aber sie verursachen zusätzliche Kosten, ohne dass sie speziell finanziert werden“, sagte Loprieno. Die Kosten müssten die Universitäten selbst tragen.
Laut Loprieno wäre es eine Lösung, das interkantonale Abgeltungssystem auch im Ausland anzuwenden. Gemäss IUV bezahlt heute der Herkunftskanton eines Studierenden einen Pauschalbeitrag Geld für ausländische Studierende an den Trägerkanton der Universität, der ungefähr den Ausbildungskosten entspricht.
So kostet ein Geisteswissenschaftler den Heimatkanton ungefähr 10’000 Franken pro Jahr, ein Naturwissenschaftler 25’000 Franken, und für Studierende der Ingenieur- oder Medizinwissenschaften überweist der Ursprungskanton etwa 50’000 Franken an den Kanton, in dem der Studierende die Hochschule besucht.
Bilaterale Verhandlungen
Für Loprieno ist klar, dass diese Pauschalbeträge nicht eins zu eins aufs Ausland übertragen werden können. „Wir haben wahrlich astronomische Kosten in der Schweiz“, sagte er gegenüber der sda. Die Verhandlungen müssten bilateral mit den Herkunftsländern geführt werden.
„Wir wären schon zufrieden, wenn als Basis die Kosten eines Studierenden im Heimatland berechnet würden“, sagte Loprieno. So bekäme ein Kanton für einen Studierenden aus dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg beispielsweise 5000 Euro überwiesen.
Rund ein Fünftel der Studierenden – jährlich zwischen 20’000 und 30’000 – kommen aus dem Ausland. Etwa die Hälfte davon stammt aus Deutschland.