Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Mission in Syrien haben die UNO-Militärbeobachter erfolgreich zwischen dem Regime und der Opposition vermittelt. Eine Sprecherin teilte am Mittwoch mit, die Beobachter hätten in der Ortschaft Chan Scheichun die Freilassung von zwei gefangenen mutmasslichen Regimegegnern überwacht.
Die Bewohner von Chan Scheichun hätten der Armee im Gegenzug erlaubt, einen beschädigten Panzer abzutransportieren.
Die UNO-Beobachter veröffentlichten ein Video vom Dienstag, in dem die Verhandlung und der Austausch zu sehen sind. Ebenfalls zu beobachten ist, wie Helfer des Roten Halbmondes die beiden freigelassenen Männer aus Chan Scheichun begleiten.
Die unbewaffneten Militärbeobachter sind seit April in Syrien. Ihre Mission ist Teil eines Friedensplans von UNO-Vermittler Kofi Annan. Dieser sieht eine Waffenruhe und einen politischen Dialog zwischen dem Regime von Präsident Baschar al-Assad und der Opposition vor.
Aktivisten meldeten am Mittwochmorgen Angriffe der Regierungstruppen auf Chan Scheichun. Auch die Rebellenhochburg Rastan war weiter unter Beschuss.
Nach Angaben der in London ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei am Mittwoch mindestens sechs Menschen getötet. Die Stadt im Zentrum des Landes, die seit Wochen von der Armee belagert wird und aus der inzwischen fast alle Zivilisten geflohen sind, werde aber von den Rebellen verteidigt.
Die syrische Armee hat bereits mehrfach versucht, Rastan unter ihre Kontrolle zu bringen, war damit aber bisher gescheitert.