Der UNO-Sicherheitsrat hat sich «ernsthaft besorgt» gezeigt über die verschobene Rückkehr von Südsudans Rebellenführer Riek Machar in die Hauptstadt Juba. Er rief alle Beteiligten auf, rasch eine Übergangsregierung zu bilden und das Friedensabkommen umzusetzen.
Machar hatte eigentlich bereits am Montag in Juba sein sollen, unter Verweis auf logistische Probleme verschob er seine Ankunft auf Dienstag. Diese wurde dann am Dienstag erneut verschoben, diesmal ohne Nennung eines neuen Termins. Im UNO-Sicherheitsrat war die Krise gleichentags Thema.
Laut Südsudans Informationsminister Michael Makuei wurde Machar der Flug verweigert, weil er «Maschinengewehre und lasergesteuerte Raketen» sowie zusätzliche Truppen habe mitbringen wollen.
Machar sollte am 18. April offiziell sein Amt als Vizepräsident in Juba antreten, um zusammen mit Präsident Salva Kiir eine Übergangsregierung im Südsudan anzuführen. Die Regierung der nationalen Einheit, die für 30 Monate amtieren soll, ist das Kernstück eines im August unterzeichneten Friedensvertrags zwischen der Regierung und den Rebellen.
Im Februar hatte Kiir seinen Erzrivalen und einstigen Stellvertreter Machar gemäss dem Abkommen bereits wieder zu seinem Vize ernannt.
Der Südsudan hatte 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. In dem nordostafrikanischen Land eskalierte dann im Dezember 2013 der Machtkampf zwischen Kiir und Machar. Bei Kämpfen wurden seitdem zehntausende Menschen getötet und mehr als 2,3 Millionen in die Flucht getrieben.
Machar floh wegen der Kämpfe aus Juba und lebte in Kenia und Äthiopien im Exil. Die beiden Rivalen gehören verschiedenen Volksgruppen an – Kiir den Dinka und Machar den Nuer.