Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Erkenntnissen der UNO einen weiteren antiken Tempel im Irak zerstört. Satellitenaufnahmen zeigen demnach «erhebliche Schäden» im Eingangsbereich des Nabu-Tempels in der alten assyrischen Stadt Nimrud.
Die UNO-Forschungsagentur UNITAR bestätigte damit am Mittwoch in Genf Angaben des IS, der vor einigen Tagen die Zerstörung des 2800 Jahre alten Tempels verkündet hatte. In einem Video hatte der IS Schilder am Eingang des Tempels gezeigt, es war eine massive Explosion zu hören. Ein Sprecher drohte an, auch die Pyramiden und die Sphinx in Ägypten in die Luft zu jagen.
Der Nabu-Tempel war dem babylonischen Gott der Weisheit gewidmet. Er liegt in der historisch bedeutsamen Stadt Nimrud, die im 13. vorchristlichen Jahrhundert am Ufer des Tigris gegründet worden war. Dort finden sich einzigartige Kulturschätze.
Die Stätte liegt im Herrschaftsbereich des IS im Norden des Irak. Die Dschihadisten zerstören immer wieder Kulturgüter aus der vorislamischen Zeit. Ihrer radikalen Lesart des Islam zufolge sind vorislamische Tempel und Statuen Symbole der Gotteslästerung.