UNO-Chef «beschämt» über Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten

Nach immer heftigeren Missbrauchsvorwürfen gegen Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon das Thema zur Chefsache erklärt. «Ich kann kaum in Worte fassen, wie schmerzgeplagt, sauer und beschämt mich diese Berichte machen.»

Ihm kosteten die Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik bereits den Job: Babacar Gaye, ehemaliger Leiter der UNO-Mission im afrikanischen Land. (Archiv) (Bild: sda)

Nach immer heftigeren Missbrauchsvorwürfen gegen Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon das Thema zur Chefsache erklärt. «Ich kann kaum in Worte fassen, wie schmerzgeplagt, sauer und beschämt mich diese Berichte machen.»

Dies sagte Ban am Mittwoch vor Journalisten in New York. «Ich werde keine Taten hinnehmen, die dazu führen, dass die Menschen Vertrauen durch Angst ersetzen.»

Alle Berichte würden gründlich untersucht, unter anderem von einem unabhängigen Gremium. Ausserdem sei der Leiter der UNO-Mission in der Zentralafrikanischen Republik, Babacar Gaye, zurückgetreten und der UNO-Sicherheitsrat plane bereits am Donnerstag eine Sondersitzung zu dem Thema.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Missbrauchsvorwürfe gegen Soldaten vor allem in der Zentralafrikanischen Republik laut geworden. Im Juli war die stellvertretende UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Flavia Pansieri, nach Kritik an ihrem Umgang mit dem Skandal zurückgetreten.

Französische Soldaten, die nicht Teil der UNO-Truppen waren, sollen mehrere Knaben missbraucht haben. Die französische Justiz ermittelt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beschuldigt ausserdem UNO-Soldaten, unter anderem ein 12 Jahre altes Mädchen vergewaltigt zu haben.

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