UNO-Chef ruft Ägypten zur Aussetzung der Todesstrafe auf

Nach der Bestätigung des Todesurteils gegen Ägyptens ersten frei gewählten Präsidenten Mohammed Mursi hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon das Land zur Aussetzung der Todesstrafe aufgefordert. Die Bestätigung des Urteils besorge ihn sehr.

Vom Präsidenten zum Todeskandidaten: Mohammed Mursi beim Prozess in Kairo (Bild: sda)

Nach der Bestätigung des Todesurteils gegen Ägyptens ersten frei gewählten Präsidenten Mohammed Mursi hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon das Land zur Aussetzung der Todesstrafe aufgefordert. Die Bestätigung des Urteils besorge ihn sehr.

Er befürchte auch, dass der Schritt negative Auswirkungen auf die Stabilität Ägyptens haben könne, teilte Ban am Dienstag (Ortszeit) in New York über einen Sprecher mit. Die Vereinten Nationen seien grundsätzlich gegen die Todesstrafe. Die nun automatisch eingeleitete Berufungsverhandlung für Mursi müsse fair und gerecht ablaufen, forderte Ban.

Die Richter in dem nordafrikanischen Land hatten es am Dienstag als erwiesen angesehen, dass der Islamist Mursi Anfang 2011 gemeinsam mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah eine Flucht aus dem Gefängnis organisiert hatte. Nach dem Urteil wird automatisch eine Berufungsverhandlung eingeleitet.

Die USA verurteilten das Todesurteil als politisch motiviert. «Wir sind zutiefst beunruhigt über die politisch motivierten Urteile gegen den früheren Präsidenten Mursi und mehrere andere durch ein ägyptisches Gericht», erklärte der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest. Die USA hätten sich bereits wiederholt besorgt über die Festnahme und Verurteilung von Politikern in Ägypten gezeigt.

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