UNO: Europa scheitert bei Lehren aus Flüchtlingsdrama von Lampedusa

Die Vereinten Nationen fordern von der EU grössere Anstrengungen im Umgang mit Flüchtlingen im Mittelmeer. Die Regierungen der EU-Staaten sollten aus humanitären Gründen mehr Menschen aus Afrika aufnehmen.

Guterres fordert mehr Bildungs- und Arbeitsvisa (Archiv) (Bild: sda)

Die Vereinten Nationen fordern von der EU grössere Anstrengungen im Umgang mit Flüchtlingen im Mittelmeer. Die Regierungen der EU-Staaten sollten aus humanitären Gründen mehr Menschen aus Afrika aufnehmen.

Das forderte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Donnerstag vor dem Jahrestag der Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa. Auch die Zahl der Bildungs- und Arbeitsvisa solle erhöht und mehr Familien müssten wieder zusammengeführt werden, sagte Guterres in Genf.

«Wir versagen dabei, die Lehren aus den schrecklichen Ereignissen im vergangenen Oktober zu ziehen», sagte er weiter. «Immer mehr Menschen sterben bei dem Versuch, in Sicherheit zu gelangen».

Am 3. Oktober 2013 hatten mindestens 366 Menschen bei einem Bootsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa ihr Leben verloren. Vorwiegend waren es Migranten aus Somalia und Eritrea.

Nach UNO-Angaben versuchten zwischen Januar und September 2014 insgesamt 165’000 Menschen, das Mittelmeer zu überqueren. Rund 3000 kamen dabei ums Leben. Im gesamten vergangenen Jahr hatten 60’000 Menschen die Überfahrt auf sich genommen, die Zahl der Todesfälle lag dabei bei rund 600.

Nächster Artikel