UNO-Flüchtlingshochkommissar António Guterres hat einen «New Deal» für die syrischen Nachbarstaaten gefordert, in denen die meisten Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen worden sind. US-Präsident Barack Obama plant derweil für 2016 einen Flüchtlingsgipfel.
Bei dem für September geplanten Treffen soll es insbesondere um Hilfe für Syrien-Flüchtlinge gehen, aber auch für Menschen, die wegen Konflikten und Diskriminierung aus Ländern in Asien, Afrika und Südamerika fliehen müssen.
Das gab die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, am Montag in New York bekannt, wie die Zeitung «Washington Post» berichtet. Im Vorfeld wollten die USA Zusagen von ihren Partnern für ein grösseres finanzielles Engagement einholen.
Der UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres forderte am Montagabend vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York einen «New Deal» für Syrien und die Nachbarländer, um dem Flüchtlingsproblem Herr zu werden. Er bezog sich auf das massive Investitionsprogramm, mit denen die USA in den 30er Jahren der Wirtschaftskrise in ihrem Land begegnet waren.
«Ohne Bildung für die Kinder, Zugang zum Arbeitsmarkt und Schutz gegen die Armut haben immer mehr Syrer keine Wahl, als sich auf den Weg nach Europa zu machen», sagte Guterres. Er verwies auf eine Studie der UNO und der Weltbank, wonach neun von zehn Syrern in Jordanien und im Libanon unter der Armutsschwelle leben und die Hälfte der Kinder nicht in die Schule geht.
«Massive Investitionen im Libanon, in Jordanien und in der Türkei sind notwendig, um den Regierungen zu helfen und die Flüchtlinge vor dem Elend zu bewahren», sagte der Flüchtlingshochkommissar. Die Kosten würden die drei Milliarden Euro, die die EU der Türkei zugesagt hat, bei weitem übersteigen. Ebenso würden die Kosten für den Wiederaufbau in Syrien immer höher werden.