UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Regierungschefs von Sudan und Südsudan zu einem Gipfeltreffen aufgerufen, um die Grenzkonflikte beider Länder friedlich zu lösen.
In einem Telefonat mit dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit habe Ban zu einem schnellstmöglichen Treffen gedrängt, um „weiteres Blutvergiessen zu vermeiden“, sagte ein UNO-Sprecher am Mittwoch in New York.
Südsudanesische Truppen hatten nach schweren Kämpfen die Ortschaft Heglig eingenommen, wie der sudanesische Informationsminister Abdulla Ali Masar am Mittwoch in Khartum mitteilte. Das Heer des Nordens habe sich zurückgezogen, um sich für einen Gegenschlag neu zu formieren.
Die südsudanesischen Streitkräfte waren nach eigenen Angaben am Dienstag in Heglig eingerückt, nachdem sie einen Angriff der sudanesischen Truppen auf eine Stellung der südsudanesischen Streitkräfte in der Nähe der Grenzstadt Teschwin zurückgeschlagen hätten.
Sudanesische Kampfflugzeuge hätten die Region am Montag und Dienstag unter Beschuss genommen, sagte ein Sprecher der südsudanesischen Streitkräfte. Bei den Angriffen seien etliche Soldaten verletzt worden.
Krieg weitet sich aus
Der südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin zeigte sich in einer Stellungnahme alarmiert: „Der Krieg weitet sich aus“, erklärte er. „Die Schlacht tobt.“
Der Südsudan hatte sich im vergangenen Juli vom Sudan gelöst. Der arabisch geprägte Norden und der rohstoffreiche, aber kaum erschlossene Süden streiten seit Jahrzehnten um die Ressourcen der Grenzprovinzen. Versuche der Afrikanischen Union, zwischen beiden Seiten zu vermitteln, sind bislang gescheitert