UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich enttäuscht gezeigt angesichts des Bruchs der humanitären Kampfpause im Jemen. Ban sei «sehr enttäuscht», er habe aber die «Hoffnung noch nicht verloren», die Waffen zum Schweigen zu bringen, erklärte sein Sprecher am Montag.
Die Anstrengungen, um doch noch eine lückenlose Feuerpause durchzusetzen, würden fortgesetzt, fuhr er fort und rief erneut alle Konfliktparteien zur Einhaltung der von der UNO ausgerufenen Feuerpause auf.
Ungeachtet dessen gab es am Montag erneut Angriffe und Kämpfe im Jemen. In der Ölraffinerie von Aden im Süden des Landes gab es am Abend nach Angaben von Augenzeugen sowie einem Sprecher der Raffinerie zufolge einen Grossbrand.
Zuvor war das Gelände demnach von schiitischen Huthi-Rebellen mit Katjuscha-Raketen angegriffen worden. Augenzeugen zufolge brachten sich zahlreiche Familien in dem Gebiet in Sicherheit.
Erneute Luftangriffe
Trotz der Kampfpause flog die Militärkoalition unter Führung von Saudi-Arabien zudem am Montag erneut Angriffe auf Stellungen der Huthis. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wurden dabei nach Angaben von Ärzten zehn Zivilisten getötet. Die Nachrichtenagentur Saba sprach von 25 Toten und rund 50 Verletzten. Saba wird allerdings von den Rebellen kontrolliert.
Im Jemen wüten seit Monaten schwere Kämpfe zwischen Huthi-Milizen und ihren Verbündeten, darunter Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh, auf der einen und Regierungstruppen auf der anderen Seite. Die aus dem Norden des Jemen stammende Huthi-Miliz hatte im Januar die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und war anschliessend weiter nach Süden vorgestossen.
Als die Milizen sich der Hafenstadt Aden näherten, floh Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi nach Saudi-Arabien und bat dort um Unterstützung. Daraufhin griff die Militärkoalition mit Luftangriffen ein.
Die von der UNO ausgerufene Kampfpause war in der Nacht zum Samstag in Kraft getreten und sollte eigentlich bis zum Ende des Ramadan dauern. Schon am Samstag wurde sie allerdings gebrochen.